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III. Um die Werke des Teufels zu zerstören
Den dritten Abschnitt seines Artikels stellt Campbell unter ein Wort aus dem 1. Johannesbrief:
“Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte.“
(1. Johannes 3, 8b; ELBEDHÜ)
Es gibt keinen Zweifel, dass der Eine, den Johannes als den “Sohn Gottes“ bezeichnet, der Erlöser und Herr Jesus Christus ist. In allen Schriften des Apostels Johannes ist Er das. Wenn Johannes von Ihm schrieb, dann hatte der Apostel sowohl Sein Menschsein als auch Seine Gottheit immer vor Augen.
Wenn Johannes davon spricht, dass “der Sohn Gottes offenbart worden“ ist, dann deutet er damit an, dass der Sohn Gottes, bevor Er offenbart wurde, bereits existierte. In dem Mann aus Nazareth wurde der Eine geoffenbart, der von Ewigkeit her lebte.
Der Feind, von dem in 1. Johannes 3, 8b die Rede ist, wird eindeutig benannt – es ist der Teufel. Wir lesen über ihn in der Heiligen Schrift, dass er ein Mörder und ein Lügner (Johannes 8, 44), ein Betrüger (1. Timotheus 4, 1), der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens (2. Thessalonicher 2, 3), der Gesetzlose (2. Thessalonicher 2, 8) ist. Das Werk eines Mörders ist die Zerstörung von Leben. Das Werk eines Lügners ist die Verdrehung oder Unterdrückung der Wahrheit. Das Werk eines Betrügers ist die Verletzung von Vertrauen. Das Werk des Gesetzlosen ist der Verstoß gegen das göttliche Gesetz. Das sind die Werke des Teufels.
Der Teufel ist ein Menschenmörder. Das betrifft nicht nur die Zerstörung des körperlichen Lebens, sondern insbesondere auch die Zerstörung des Lebens in seiner höchsten Ausdrucksform, dem geistlichen Lebens. Es ist das Werk des Teufels, wenn Menschen von Gott entfremdet werden oder Gott entfremdet bleiben. Es ist auch das Werk des Teufels, wenn er den Verstand des Menschen blenden kann, so dass dieser die Existenz Gottes nicht mehr in sein Denken mit einbezieht. Auf der körperlichen Ebene sind alle Krankheiten und Schmerzen schlussendlich eine Auswirkung der gefallenen Schöpfung, deren Fall durch den Teufel initiiert wurde. Das alles sind die Werke des Teufels als Mörder, als Zerstörer des menschlichen Lebens.
Er ist ein Lügner. Jede Lüge, jede Verleumdung, jede Verfälschung, jede Verschleierung oder Unterdrückung der Wahrheit ist sein Werk.
“Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ (Johannes 17, 3) Diese Erkenntnis des allein wahren Gottes und Seines Sohnes, Jesus Christus, sucht der Teufel zu verhindern, indem er die Wahrheit über Gott und Seinen Sohn zu verdunkeln versucht. Er tut dies, indem er Lügen über Gott und Seinen Sohn verbreitet bzw. die Wahrheit über Gott und Seinen Sohn unterdrückt. Während in der westlichen Welt heute unzählige Lügen über Gott und Seinen Sohn verbreitet werden, wird in anderen Ländern die Verbreitung der Heiligen Schrift bzw. die Verkündigung des Evangeliums und damit die Verbreitung der Wahrheit über Gott und Seinen Sohn verboten, unter Strafe gestellt oder sogar mit dem Tode bedroht.
Er ist ein Betrüger. Das Werk eines Betrügers ist die Verletzung des Vertrauens, der Verrat. Dieses Werk des Teufels sehen wir ganz besonders im Leben des Judas. Der Betrüger erfüllte sein Herz und machte aus dem Jünger des Herrn den Verräter des Herrn. Alle Habsucht, alle Gier, aller Neid, alle Härte und Grausamkeit sind die Werke des Teufels.
Er ist auch der Mensch der Sünde. Sünde ist Gesetzlosigkeit. Gesetzlosigkeit im biblischen Kontext bedeutet nicht, dass man unter Bedingungen lebt, unter denen kein Gesetz gilt, sondern dass ein Mensch sich nicht an das Gesetz Gottes hält, es missachtet bzw. bricht. Alles, was ein Mensch in dieser Welt gegen Gott, gegen seinen Mitmenschen, ja gegen sich selbst tut, ist, so Campbell, ein Werk des Teufels. Wir können zusammenfassen: Tod, Finsternis, Hass – wo immer wir sie finden – sind Werke des Teufels.
Was bedeutet es, wenn Johannes sagt, dass der Sohn Gottes die Werke des Teufels zerstören würde? Das griechische Wort für “zerstören“, “λύω“ (“luo“), kann mit lösen, auflösen, liquidieren, zerstören übersetzt werden. In der Offenbarung wird es im Sinn von “etwas ab- bzw. weg waschen“ gebraucht: “(…) und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut.“ (Offenbarung 1, 5) In der Apostelgeschichte wird es mit “zerschellen“ wiedergegeben: “Da sie aber auf eine Landzunge gerieten, ließen sie das Schiff stranden; und das Vorderschiff setzte sich fest und blieb unbeweglich, das Hinterschiff aber wurde von der Gewalt der Wellen zerschellt.“ (Apostelgeschichte 27, 41) Das Wort “zerstören“ ist korrekt, aber wir müssen es auch richtig verstehen. Der Sohn Gottes wurde offenbar, um die Werke des Teufels zu zerstören, d.h. Er sollte ein Werk vollbringen, durch das die Werken des Teufels ein Ende finden sollten. Er wurde offenbart, um den Tod durch die Gabe des ewigen Lebens zu zerstören. Er wurde offenbart, um die Finsternis mittels des göttlichen Lichts zu zerstören. Er wurde offenbart um den Hass mit der Gabe der göttlichen Liebe zu zerstören. Er wurde offenbart, um die Gesetzlosigkeit mit der Gnade zu zerstören.
Er wurde offenbart, um das Werk des Teufels, den Tod, mit der Gabe des ewigen Lebens zu zerstören. Gemeint ist das geistliche Leben, das aus der Beziehung mit Gott fließt. Dieses Leben geht auch mit geistlicher Erkenntnis einher: “Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ (Johannes 17, 3) Dieses ewige Leben gibt dem Menschen, der es empfängt, eine beständig wachsende Erkenntnis Gottes (2. Petrus 3, 18).
Er wurde offenbart, um die Finsternis durch die Gabe des Lichts zu zerstören (Johannes 1, 4 – 5). Dieses Licht steht nach Campbell in enger Verbindung mit Erkenntnis, Hoffnung und geistlicher Leitung, so dass der Mensch nicht mehr ziellos in geistlicher Finsternis herumtappen muss (Johannes 8, 12). Indem Jesus Christus dieses Licht in die Welt und in das Leben der Menschen brachte, zerstörte Er die Werke des Teufels.
Er zerstörte den Hass durch die Gabe der göttlichen Liebe (Römer 5, 5; Römer 8, 35 f). Diese Liebe (1. Korinther 13, 1 ff.) ist so stark, dass sie alle Werke des Teufels zu zerstören vermag. Hass, Habgier, Neid, Selbstbezogenheit, all‘ das wird durch die Liebe Gottes, die in Jesus Christus ihren Höchsten Ausdruck findet, zerstört.
Er zerstörte die Gesetzlosigkeit durch die Gabe der Gnade, eine neue, geistliche Leidenschaft für die Gerechtigkeit Gottes, für den Dienst am Mitmenschen. Es ist nicht so, wie Campbell schreibt, dass Christus die Gesetzlosigkeit durch ein neues Gesetz zerstört hätte. Vielmehr ist es so, dass wir uns nicht mehr an dem auf steinernen Tafeln geschriebenen Gesetz zu orientieren haben, sondern dass Jesus Christus selbst durch den Heiligen Geist auf unsere Herzen geschrieben wurde (2. Korinther 3, 3). Wenn aber Jesus Christus unsere Herzen regiert, werden wir uns niemals der Gesetzlosigkeit hingeben.
Vor 2000 Jahren wurde der Sohn Gottes offenbart und seitdem sind in dem Leben von zahllosen Menschen die Werke des Teufels zerstört, der Tod durch die Gabe des ewigen Lebens und die Finsternis durch die Gabe göttlichen Lichts überwunden worden. Selbstsucht, Gier und Neid wurden in Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit und Treue (Galater 5, 22) verwandelt. Gesetzlose, Betrüger und Lügner wurden zu verlässlichen, ehrlichen Dienern Gottes. So hat der Sohn Gottes die Werke der Finsternis zerstört.
Wir dürfen aber auch die historische Bedeutung der Inkarnation nicht vergessen. Durch das Kommen des Sohnes Gottes in diese Welt, wurde dem Teufel die Macht entrissen, die er durch den Tod über alle Menschen hatte (Hebräer 2, 14). Bis zu Seinem Sieg am Kreuz war der Schrei durch die ganze Menschheitsgeschichte hindurch: “Herr, wie lange willst du zusehen? Bring meine Seele zurück aus ihren Verwüstungen, meine einzige von den jungen Löwen!“ (Psalm 35, 17). Auch heute ist es das sehnliche Verlangen der Gläubigen, dass ihr Herr bald erscheinen möge: “Amen; komm, Herr Jesus!“ (Offenbarung 22, 20) Aber wir sprechen diesen Wunsch von der anderen Seite des Werkes von Golgatha aus. Der Psalmist wartete noch auf die Erlösung, wir durften die Erlösung bereits erleben und sehnen uns nun danach, dass wir die Ewigkeit in der Gegenwart des Erlösers, des Siegers von Golgatha, verbringen dürfen. Auch heute sind noch Werke des Teufels offenbar. Doch gleichzeitig dürfen wir die Wirksamkeit der Frucht des Heiligen Geistes in unserem Leben erleben und mit großer Sicherheit und Gewissheit dürfen wir jetzt den Tag erwarten, an dem auch das letzte Werk des Teufels der Vergangenheit angehören wird.
Durch die Inkarnation kam der Stärkere in diese Welt, der dem Starken überwand und ihm seine Beute entriss (Matthäus 12, 29). Alle Werke des Teufels, des Starken, – Tod, Finsternis, Hass und Rebellion – sind sie noch bestimmend in Ihrem Leben? Dann möchte ich Ihnen das Evangelium, die frohe Botschaft, verkünden: Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat den Starken bereits überwunden und seine Werke zerstört und das kann und will Er auch in Ihrem Leben tun. Ich spreche hier nicht über eine nette Theorie, sondern aus Erfahrung. Ich kann mit meinem Leben die Wahrheit, die uns in 1. Johannes 3, 8 verkündet wird, bezeugen.
Die Kraft Christi war wirksam und sie ist es bis heute. Die Dinge, die zuvor mein Leben bestimmten, sind aufgelöst, zerstört worden. Er ist auch in meinem Leben offenbar geworden und hat die Werke des Teufels in meinem Leben zerstört. Wenn Sie von Mächten des Bösen bedrückt werden, dann bitte ich Sie, dass Sie sich mit festem Herzensentschluss an den Sohn Gottes wenden, damit Er auch in Ihrem Leben die Werke des Teufels zerstört. Genau dazu wurde Er vor langer Zeit offenbar. Und Er wird in der Kraft Seines herrlichen Sieges auch in Ihrem Leben alle Werke des Teufels zerstören und Sie davon befreien.
IV. Um bei Seinem zweiten Kommen das Reich Gottes aufzurichten
Diesen letzten Abschnitt seines Artikels leitet der Autor mit einem Zitat aus dem Hebräerbrief ein:
“(…) so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung.“
(Hebräer 9, 28, ELBEDHÜ)
Alle Menschen sind sich der Tatsache bewusst, dass in dieser Welt nichts mehr vollkommen ist. Gläubige wissen zudem, dass die Dinge, um derentwillen Christus offenbart wurde, noch nicht vollendet sind. Die Werke des Teufels wurden zerstört und sie werden täglich im Leben derer zerstört, die Befreiung durch Jesus Christus erleben, aber die endgültige Zerstörung z.B. des Todes steht noch aus. Der Hebräerbrief beschreibt diesen gegenwärtigen Zustand so:
“(…) du hast alles seinen Füßen unterworfen. Denn indem er ihm alles unterworfen hat, hat er nichts gelassen, was ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen.„
(Hebräer 2, 8; ELBEDHÜ)
Momentan sieht es so aus, als sei der Sieg noch nicht errungen. Jeder Gläubige weiß und spürt, dass noch etwas fehlt und dass Christus ein weiteres Mal, persönlich, buchstäblich, kommen muss, um dem gegenwärtigen Zustand ein Ende zu bereiten. Und genau das ist es, was uns die Heilige Schrift verheißt: “(…) so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung.“ (Hebräer 9, 28; ELBEDHÜ) Der einfachen Bedeutung dieser Worte kann niemand entfliehen: Jesus Christus wird ein zweites Mal erscheinen. Punkt. Wenn man eine Aussage wie diese “vergeistlicht“, dann tut man ihrer Bedeutung Gewalt an. Die Tatsache, dass Er ein zweites Mal kommen wird, die steht völlig außer Frage.
Es findet sich im Neuen Testament keine einzige Schrift des Paulus, in der sich der Apostel dieser Wahrheit bzgl. des zweiten Kommens Christi nicht bewusst ist. An einigen Stelle äußert er sich nicht so ausführlich oder eindeutig darüber, wie in anderen Stellen. Der Grund dafür liegt in dem jeweiligen Thema, das der Apostel behandelt. In den Briefen an die Thessalonicher finden wir die ausführlichste Belehrung, die Paulus einer Versammlung zu diesem Thema zuteil werden lässt. Im Zentrum des 1. Thessalonicherbriefs steht die Aussage, dass “(…) der Herr selbst (…) mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen (wird), und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.“ (1. Thessalonicher 4, 16) Der Apostel Jakobus schrieb denen, die angefochten waren: “Habt auch ihr Geduld, befestigt eure Herzen, denn die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen.“ (Jakobus 5, 8) Petrus verkündigte den Gläubigen mit derselben Klarheit: “Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hofft völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi; (…)“ (1. Petrus 1, 13) Der Apostel Johannes schrieb den Empfängern seines ersten Briefes: “Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.“ (1. Johannes 3, 1 – 3) Und der Apostel Judas schreibt in seinem Brief: “Ihr aber, Geliebte, euch selbst erbauend auf euren allerheiligsten Glauben, betend im Heiligen Geist, erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben.“ (Judas 20 – 21) Wir sehen also, dass jeder Verkündiger, von dem uns ein Buch oder ein Brief im Neuen Testament überliefert wurde, dieses Thema auf seine Weise aufgreift und als wichtigen Teil der allgemeinen christlichen Lehre vertritt. Der Glaube an das persönliche, zweite Kommen Christi war die große Kraft der ersten Christen. Diese Überzeugung stärkte die Gläubigen in Verfolgungen und Bedrängnissen und ließ sie sogar angesichts des Todes ihren Glauben an den Herrn Jesus Christus nicht verleugnen. Auch heute, so schrieb Campbell am Anfang des 20. Jahrhunderts, gibt es nichts Wichtigeres als die erneute Verkündigung dieser zentralen Tatsache des christlichen Glaubens. Das ist auch heute, fast einhundert Jahre später, noch genauso richtig. Würde die ganze Christenheit so brennend ihren wiederkommenden Herrn erwarten, wie die ersten Christen, so Campbell, dann würden Weltlichkeit und Unglauben und alles, was dem siegreichen Leben der Gläubigen sonst noch im Wege steht, der Vergangenheit angehören.
Dieser Text: “(…) so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung.“ (Hebräer 9, 28; ELBEDHÜ) bekräftigt also die Tatsache, dass Christus ein zweites Mal persönlich erscheinen wird. Doch er sagt noch aus. Er zeigt auch auf, welche Unterschiede zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen Christi bestehen werden. Diesen Unterschied stellt der Schreiber des Hebräerbriefes in diesem Vers besonders heraus, wenn er schreibt: “(…) ohne Sünde“. Alle Dinge, die mit dem ersten Kommen Christi zusammenhängen, waren notwendig, damit Christus zum zweiten Mal erscheinen kann. Doch die Gründe, die mit dem zweiten Kommen Christi zusammenhängen, werden völlig ander sein. Bei Seinem ersten Kommen wurde die Sünde offenbar. Sein Kreuz war der Ort, an dem all‘ der tiefe Hass und die tiefe Verdorbenheit des menschlichen Herzens zum Ausdruck kamen. Es war auch der Ort, an dem Licht und Finsternis aufeinander prallten: “Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse.“ (Johannes 3, 19 ELBEDHÜ). Seine Gegenwart in dieser Welt war außerdem eine Offenbarung darüber, wie der geistliche Tod und das ewige Leben einander konträr gegenüber stehen. Das sehen wir u.a. auch daran, dass immer wieder Menschen versuchten, den Herrn Jesus Christus dahin zu drängen, dass Er Sein Werk “verirdischte“: “Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.“ (Johannes 6, 15). Selbst Seine Jünger wussten seine geistlichen Lehren nicht zu schätzen bzw. verstanden sie lange Zeit nicht.
Bei Seinem ersten Kommen offenbarte Er jedoch nicht nur die Sünde, Er trug sie auch. Er gab Sein Leben, nahm die Sünde der Menschheit auf sich und trug sie davon. Während Seines ganzen irdischen Lebens trug Er auch die Begrenzungen des irdischen Lebens: Armut, Trauer, Einsamkeit. Das alles, so Campbell, sind Begrenzungen, die aufgrund der Sünde in diese Welt gekommen sind.
Nachdem Er bei Seinem ersten Kommen mit der Sünde gehandelt hatte und sie mitsamt ihrer Wurzel zerstörte, wird Sein zweites Kommen von Seinem Sieg geprägt sein. Er wird wiederkommen, doch nicht in Armut, sondern in der Herrlichkeit des Himmels. Er wird wiederkommen, allerdings nicht, um zu trauern, sondern mit großer Freude. Er wird wiederkommen, aber nicht in Einsamkeit, sondern um alle, die Ihm vertraut haben, die nach Ihm Ausschau gehalten und Ihm gedient haben, zu sich zu versammeln. Das erste Kommen Christi diente der Erlösung, mit dem zweiten Kommen Christi wird die Herrschaft des Erlösers aufgerichtet. Bei Seinem ersten Kommen handelte Er mit der Sünde und nahm sie hinweg, bei Seinem zweiten Kommen wird Er Sein Reich aufrichten und zwar auf dem Grund, den Er mit Seinem ersten Kommen gelegt hat.
Im Vers vor unserem Ausgangstext wird noch ein weiterer Grund des zweiten Kommens Christi angeführt: “Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, (…)“ (Hebräer 9, 27) In diesem Vers wird eine Ähnlichkeit zum Ausdruck gebracht. So, wie es dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, so wird ihn danach auch das Gericht ereilen.
Wenn es in Hebräer 9, 28 dann heißt: “(…) so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung„, so würde man doch eigentlich erwarten, dass es hier heißen müsste “zum Gericht“, oder? Aber so heißt es hier nicht. Jene, die die Botschaft des Evangeliums – die Botschaft vom ersten Kommen Christi -, gehört und geglaubt haben, die dem vollbrachten Erlösungswerk Christi geglaubt und in der Zusage, dass Er ihre Sünden getragen hat, Zuflucht genommen haben, für diese Menschen wird das zweite Kommen Christi die Vollendung ihrer Errettung bedeuten. Alle Dinge, die mit Seinem ersten Kommen begannen, werden mit Seinem zweiten Kommen vollendet.
Dieses zweite Kommen Christi ist für jene bestimmt, die Ihn erwarten. Der Apostel Paulus schreibt an die Gläubigen in Thessalonich: “Denn sie selbst berichten von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn.“ (1. Thessalonicher 1, 9 – 10; ELBEDHÜ) Das erste, was die Menschen in Thessalonich getan hatten, war, sich von den Götzen abzuwenden und zu Gott zu bekehren. Haben Sie das schon getan? Haben Sie Ihre Götzen zurückgelassen, ihnen den Rücken gekehrt und sind voll und ganz zu dem allein wahren, lebendigen Gott umgekehrt? Dann lesen wir, dass die Thessalonicher dem lebendigen Gott gedient haben. Tun Sie das schon? In welcher weise dienen Sie dem lebendigen Gott? Die Thessalonicher dienten dem lebendigen Gott, während sie auf das zweite Kommen Seines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, warteten. Ist das auch Ihr Lebensstil, Gott zu dienen und auf das zweite Kommen Seines Sohnes zu warten? Jesus Christus wird ein zweites Mal persönlich auf diese Erde kommen, um Sein Friedensreich aufzurichten. Was für ein herrliches Evangelium!