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Anmerkungen zu Offenbarung 21, 1 – 8
Am Mittwoch dieser Woche soll ein Vers aus dem 21. Kapitel des Buches der Offenbarung (einleitende Gedanken zur Offenbarung siehe hier: Klick!) betrachtet werden. Wie immer untersuchen wir diesen Vers in seinem Kontext:
“Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Thron sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der, der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht [zu mir]: Schreibe, denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. Wer überwindet, wird dieses erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein. Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist.“
(Offenbarung 21, 1- 8 ELBEDHÜ; z. Vgl. LUTH’84)
Zum Hintergrund von Offenbarung 21, 1 ff.
Offenbarung 21, 5 bzw. Offenbarung 21, 1 – 8 ist Teil eines großen Abschnitts (Offenbarung 21, 1 – Offenbarung 22, 5), in dem Johannes jenen ewigen Zustand sehen darf, den der lebendige Gott nach dem Ende des Millenniums, des 1000jährigen Friedensreiches, einleiten wird.
Verschiedene Ausleger verweisen darauf, dass uns in diesem großen Abschnitt, der die neue Schöpfung beschreibt, eine Gegenüberstellung zur ersten Schöpfung Gottes vor Augen gestellt wird: Während in 1. Mose 1, 1 die Himmel und die Erde geschaffen werden, finden wir in Offenbarung 21, 1 einen neuen Himmel und eine neue Erde. Die in 1. Mose 1, 6 geschaffene Sonne wird in Offenbarung 21, 23 als überflüssig und daher nicht mehr existent beschrieben. Genauso wird die Nacht, die in 1. Mose 1, 5 erwähnt wird, gemäß Offenbarung 21, 25 und Offenbarung 22, 5 nicht mehr sein. Auch das Meer, das in 1. Mose 1, 10 als Teil der ersten Schöpfung genannt wird, soll nach Offenbarung 21, 1 kein Teil der neuen Schöpfung mehr sein. Während in 1. Mose 3, 14 – 17 der Fluch über die bestehende Erde ausgesprochen wird, wird es gemäß Offenbarung 22, 3 auf der neuen Erde keinerlei Fluch mehr geben. Auch der Tod, der seit 1. Mose 3, 19 die menschliche Geschichte durch alle Jahrhunderte begleitete, hat laut Offenbarung 21, 4 in der neuen Schöpfung Gottes keinen Platz mehr. In 1. Mose 3, 24 lesen wir davon, dass der Mensch im Zusammenhang mit dem Baum der Erkenntnis aus dem Paradies Gottes vertrieben wurde. Das Gegenbild dazu finden wir in Offenbarung 22, 14, wo vom Baum des Lebens die Rede ist, durch den Menschen Anteil an dem Neuen Jerusalem bekommen können. Während wir in 1. Mose 3, 17 von dem Beginn allen Leides und aller Trauer erfahren, wird uns in Offenbarung 21, 4 das Ende aller Trauer, aller Tränen und allen Schmerzes angekündigt.
Anmerkungen zu Offenbarung 21, 1 – 8
* “Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ – Offenbarung 21, 1 – Nach Offenbarung 20, 11 f. wird mit diesem Vers der Blick des Johannes auf etwas ganz anderes und ganz neues gerichtet. Nach dem Gericht vor dem großen weißen Thron (Offenbarung 20, 11 – 15), das wir unbedingt von dem Gericht vor dem Richterstuhl des Christus (2. Korinther 5, 10; Römer 14, 10 – 12; 1. Korinther 3, 8 – 15) zu unterscheiden haben, und nach dem 1000jährigen Friedensreich, wird der lebendige Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen. Es hat immer wieder Ausleger gegeben, die in der Versammlung (= Gemeinde/Kirche) bereits diese neue Schöpfung sehen wollten. Doch diese Ansicht hält einer fundierten Überprüfung nicht stand.
Warum wird Gott die gegenwärtige Schöpfung durch eine neue Schöpfung ersetzen? Gott hatte diese gegenwärtige Schöpfung sehr gut geschaffen und sie auch zum Aufenthaltsort des Menschen bestimmt. Doch durch den Sündenfall wurde nicht nur der Mensch der Herrlichkeit beraubt (Römer 3, 23), die Gott ihm verliehen hatte. Nein, die gesamte Schöpfung wurde durch den Abfall des Menschen von Gott in Mitleidenschaft gezogen (Römer 8, 19 – 20). Wir können aus der Heilsgeschichte bzw. aus dem Verlauf ihrer einzelnen Epochen ersehen, dass Gott niemals ein Zeitalter, das der Verantwortung des Menschen anvertraut war und das durch den Menschen missbraucht wurde, wiederherstellt. Jedes Mal, wenn der Mensch versagt hatte, führte Gott ein neues Zeitalter ein. Am Ende der Heilsgeschichte wird Gott genauso verfahren. Er stellt nicht die gegenwärtige Erde wieder her, die der Mensch durch seinen Abfall von Gott ruiniert hat. Im Gegenteil: Gott wird eine ganz neue Erde und einen ganz neuen Himmel schaffen. In dieser neuen Schöpfung wird Gerechtigkeit nicht nur herrschen, wie dies im Millennium der Fall sein wird bzw. dann war (vgl. Jesaja 11, 1 – 6; Jesaja 32, 1; Jesaja 9, 7), sondern wohnen (vgl. 2. Petrus 3, 13), d.h. der normale Zustand sein. Gottes Gerechtigkeit wird nicht mehr mit Macht durchgesetzt werden müssen. Ein Kommentator beschreibt diesen Zustand mit folgenden Worten:
„Indessen werden neue Himmel und eine neue Erde entstehen, in welchen Gerechtigkeit wohnt. Der Apostel sagt hier nicht, dass die Gerechtigkeit h e r r s c h e n werde (das ist der Fall während der tausendjährigen Herrschaft des Herrn), er spricht vielmehr von dem ewigen Zustand, in welchem die Regierung, die alles in Ordnung gebracht hat, ein Ende nehmen und die Segnung ohne Hindernis von Gott ausgehen wird, indem das Reich Gott, dem Vater, übergeben sein wird. Petrus verfolgt die Regierungswege Gottes und gelangt so bis zu dem ewigen Zustand, in welchem die Verheißung endgültig erfüllt sein wird. Das Tausendjährige Reich selbst ist die Wiederherstellung, von der die Propheten geredet haben; in sittlicher Hinsicht sind dann Himmel und Erde verändert durch die Gefangenschaft Satans und die Regierung Christi! Jerusalem wird in Frohlocken umgewandelt sein, und sein Volk in Freude (Jes. 65, 17 – 18); die Himmel werden gänzlich gereinigt sein durch Macht, um nie wieder durch Satan verunreinigt zu werden; die Heiligen befinden sich droben in ihrem ewigen Zustand, die Erde ist befreit, obwohl noch nicht endgültig frei gemacht. Materiell aber ist die Auflösung der Elemente notwendig zur Erneuerung aller Dinge.“¹
Diese neue Schöpfung, die nach dem Millennium eingeführt wird, wird eine wirklich ganz neue Schöpfung sein. Wurde die Erde zu Beginn des 1000jährigen Friedensreiches erneuert bzw. ihre Ordnung wiederhergestellt (Sacharja 14, 10; Hebräer 12, 26; Daniel 2, 44; Jesaja 2, 4; Jesaja 55, 13; Offenbarung 20, 1 – 6), so wird die neue Schöpfung, von der in Offenbarung 21 die Rede ist, eine wirkliche Neuschöpfung sein. Das ist die logische Schlussfolgerung aus 2. Petrus 3, 10 – 12, wo das Vergehen der gegenwärtigen Schöpfung sehr eindrücklich beschrieben wird. In 1. Korinther 15, 24 + 28 wird der Übergang zu Gottes neuer Schöpfung beschrieben. Gott wird also an die Stelle der alten bzw. gegenwärtige Schöpfung eine völlig neue Schöpfung setzen, die Seiner Heiligkeit und Seinem Willen völlig entsprechen und deshalb auch nie mehr vergehen wird.
* “Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.“ – Offenbarung 21, 2 – Mit diesem zweiten Vers wird der Fokus des Johannes nun auf das neue Jerusalem (vgl. Offenbarung 21, 10; Offenbarung 3, 12) gerichtet, das aus dem Himmel herab kommt und damit im deutlichen Kontrast zu dem dann früheren, irdischen Jerusalem steht (vgl. Offenbarung 11, 8; Jesaja 52, 1; Matthäus 4, 5; Matthäus 27, 53).
Im Millennium wird das irdische Jerusalem noch einmal eine besondere Rolle spielen und zwar als Hauptstadt des dann über diese Erde regierenden Erlösers (Sacharja 6, 9 – 13; Jesaja 11, 1 – 5; Offenbarung 5, 9; Offenbarung 20, 6; Hesekiel 48, 1 ff.; Jesaja 60, 11; Jesaja 66, 23 u.a.m.).
Das neue Jerusalem, das wir unbedingt von dem “himmlischen Jerusalem (Hebräer 11, 13 – 16) unterscheiden sollten, wird als eine “geschmückte Braut“ beschrieben. Der Begriff “Braut“ begegnet uns sowohl im Alten, wie auch im Neuen Testament. Im Alten Testaments wird das Volk Israel als Braut Jahwes bezeichnet (vgl. Jesaja 62, 5; Jeremia 2, 2; Jeremia 3, 20; Hesekiel 16, 8; Hosea 2, 19 – 20). Im Neuen Testament wird die Versammlung (= Gemeinde/Kirche) als Braut Christi bezeichnet (vgl. Offenbarung 19, 7; 2. Korinther 11, 2). Beide Heilskörperschaften dürfen nicht miteinander vermischt werden. Der Begriff “Braut“ macht in beiden Fällen die besondere Nähebeziehung der jeweils so bezeichneten Heilskörperschaft deutlich. Bei der hier in Offenbarung 21, 2 genannten Braut, das wird aus Offenbarung 21, 9 ganz deutlich, handelt es sich um die Versammlung (= Gemeinde/Kirche), denn sie ist die Braut des Lammes. Dabei sollten wir beachten, dass der Begriff des “neuen Jerusalems“ nicht als Synonym für den Wohnort der Versammlung (= Gemeinde/Kirche), sondern als Name für sie selbst benutzt wird. D.h., die Braut des Lammes, die Braut Christi, die Versammlung ist das neue Jerusalem. Dieses neue Jerusalem, die Braut des Lammes, wird durch die ganze Offenbarung hindurch im scharfen Gegensatz zur “Hure Babylons“ gesehen.
* “Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Thron sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.“ – Offenbarung 21, 3 – Immer wieder lesen wir im Buch der Offenbarung, dass Johannes eine laute Stimme hörte. Damit wird jedes Mal die Wichtigkeit der dann folgenden Botschaft betont. Und auch die Aufforderung “Siehe!“, die Johannes aber auch jeden anderen Leser auf das fokussieren will, was nun folgt, begegnet uns immer wieder in diesem Buch.
Hier nun wird uns gesagt, dass “die Hütte Gottes bei den Menschen“ sein wird. Damit wird der Wunsch, den Gott seit der Erschaffung des Menschen hatte, erfüllt werden: Gott und der Mensch werden innige, ungeteilte, ewige Gemeinschaft erleben, die durch nichts (z.B. Sünde) und niemanden (z.B. den Satan) gestört sein wird. Das es sich bei den hier erwähnten Menschen nicht um alle möglichen Menschen handeln wird, sondern nur um die Menschen aller Zeitalter, die Gott geglaubt haben, wird aus dem Hinweis deutlich, dass es sich bei diesen Menschen um “sein Volk“ handeln wird. Israels Erwählung war irdisch und damit zeitlich begrenzt (vgl. Matthäus 13, 35; Matthäus 25, 34). Auch die Unterteilung der Menschheit in die Nationen außerhalb Israels ist eine Folge der Sünde, denn diese Unterteilung erwähnt die Heilige Schrift erst nachdem Gott die Menschheit durch das Gericht der Sintflut gestraft hatte (1. Mose 10, 5 + 32; 1. Mose 11, 1 – 9). Im Zustand der Ewigkeit, in dem es keine Sünde mehr geben wird, werden diese Unterschiede dementsprechend auch völlig wegfallen. Auf der neuen Erde wird es nur noch gläubige Menschen aus allen Nationen (inklusive Israels) und Zeitaltern geben, bei denen Gott wohnen wird. Davon unterschieden bleibt einzig und allein nur die Versammlung (= Gemeinde/Kirche), in der Gott in Ewigkeit wohnen wird (vgl. 1. Korinther 3, 16; 2. Korinther 6, 16; Epheser 2, 19 – 22; 1. Timotheus 3, 15; Hebräer 3, 6; 1. Petrus 2, 5; 1. Petrus 4, 17 und besonders Johannes 14, 16) und deren Wohnung der himmlische Tempel, das Vaterhaus, sein wird (vgl. Offenbarung 11, 19; Offenbarung 13, 6; Offenbarung 15, 5 – 8; Offenbarung 21, 22).
* “Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ – Offenbarung 21, 4 – Es ist interessant, dass uns die neue Schöpfung nicht weiter, d.h. detaillierter, beschrieben wird. Verschiedene Bibelausleger sehen darin einen Hinweis, dass wir uns die Herrlichkeit dieser neuen Schöpfung überhaupt nicht vorstellen können. Es wird uns nur gesagt, was wir in dieser neuen Schöpfung nicht mehr vorfinden werden: keine Tränen, keinen Tod, keine Trauer, kein Geschrei und keinen Schmerz. Das alles gehört zur gegenwärtigen, durch die Sünde in Mitleidenschaft gezogenen Schöpfung, und wird zum Teil sogar noch im 1000jährigen Friedensreich zu finden sein (vgl. Jesaja 65, 18 – 20). Doch all‘ das wird mit dem Eintritt der neuen Schöpfung vergangen sein. Anstatt Tränen wird es Frieden, anstatt Tod ewiges Leben, anstatt Trauer Freude, anstatt Geschrei Lobpreis Gottes und anstatt Schmerz ewiges Leben geben. Das alles wird so sein, weil diese neue Schöpfung in absoluter Übereinstimmung mit der Heiligkeit Gottes und Seinem Willen bestehen wird. Der Fluch, der durch die Sünde über die unsere gegenwärtige Schöpfung kam (1. Mose 3, 1 ff.) wird vollkommen aufgehoben sein.
* “Und der, der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht [zu mir]: Schreibe, denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig.“ – Offenbarung 21, 5 – Die Vision bzgl. der neuen Schöpfung bzw. des neuen Jerusalems wird durch eine klare Botschaft kurz unterbrochen. Gott sichert dem Apostel und mit ihm allen Lesern des Buches der Offenbarung noch einmal zu, dass Er alles neu machen wird und Er betont, dass Seine Worte gewiss und wahrhaftig sind. Diese Aussage kommt nicht von “irgendwoher“, sondern von dem allein wahren, lebendigen, allmächtigen Gott, der auf Seinem Thron sitzt, d.h. Seine Herrschaft auf vollkommene, absolute Weise ausübt. Niemand wird Ihm bei der Verwirklichung Seiner Pläne widerstehen können, darum ist die Verheißung der neuen Schöpfung absolut zuverlässig und gewiss. Sie ist keine “hoffnungsvolle Alternative“, sie ist eine absolute Gewissheit. Treue/Zuverlässigkeit ist ein Teil des innersten Charakters Gottes (Psalm 33, 4; 4. Mose 23, 19; Philipper 1, 6; 2. Timotheus 2, 11 – 13).
* “Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.“ – Offenbarung 21, 6 – Die Zeit der gegenwärtigen Schöpfung wird endgültig abgelaufen sein. Jetzt ist es bereits geschehen. Die neue Schöpfung ist Realität geworden. Nichts und niemand hat Gott daran hindern können. Die Grundlage dafür ist jedoch ein anderes “Es ist geschehen!“, nämlich das “Es ist vollbracht!“ in Johannes 19, 30. Das Werk Jesus Christi am Kreuz von Golgatha ist nicht nur die Grundlage dafür, dass alle, die dieses Werk im Glauben annehmen, zu einer “neuen Schöpfung in Christus“ werden (vgl. 2. Korinther 5, 17), sondern es ist auch die Grundlage für die neue Schöpfung, mit der Gott diese gegenwärtige Schöpfung ersetzen wird (Matthäus 19, 28).
Die Tatsache der Neuschöpfung wird auch dadurch bestätigt, dass Gott sich selbst als “Alpha und Omega, den Anfang und das Ende“ bezeichnet (vgl. Offenbarung 1, 8; Offenbarung 1, 17; Offenbarung 2, 8; Offenbarung 22, 13). Er, der den Anfang mit der gegenwärtigen Schöpfung gemacht hat, wird sie auch beenden (Jesaja 44, 6 ff.) An diese Gewissheit, die Gott uns hier zusagt, schließt Er noch einmal eine wunderbare Zusage an: “Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.“ Diese Zusage, die wir bereits in Jesaja 55, 1 – 5 finden, gilt nicht erst für die neue Schöpfung, sondern, wie ich in meinem Artikel “Angebot für jeden (Jesaja 55, 1 f.)“ (Klick!) dargelegt habe, schon heute. Diese Verheißung Gottes ist nichts anderes, als die wiederholte Einladung des Evangeliums mit anderen Worten (vgl. (Johannes 4, 14; Johannes 7, 38 – 39; Johannes 12, 49 f.; 1. Johannes 1, 1 – 3; Offenbarung 3, 20; Offenbarung 22, 17).
* “Wer überwindet, wird dieses erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein.“ – Offenbarung 21, 7 – Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass hier die Erlösung mit bestimmten Werken verbunden wird. Doch das kann aus verschiedenen Gründen nicht der Fall sein. Zum einen sagt Gott selbst im vorausgehenden Vers, dass Er das “Wasser des Lebens“ jedem, der es wünscht, “umsonst“ – also gratis, ohne Gegenleistung – geben will. Das steht in völliger Übereinstimmung mit allem, was das Neue Testament bzgl. der Erlösung lehrt (vgl. Römer 3, 20 – 24; Epheser 2, 8 – 9). Kind Gottes wird man nicht aufgrund der Werke, die man tut, sondern einzig und allein durch die Gnade Gottes, die uns mittels des Glaubens zugänglich wird. Doch diesen Gläubigen ist eine Aufgabe zugedacht. Sie sollen diese Welt, die sich von Gott abgewandt hat und dem Götzendienst verfallen ist, überwinden. Hier wird wiederholt, was Paulus, inspiriert durch den Heiligen Geist, bereits in 2. Korinther 6, 14 – 18 den Gläubigen ans Herz gelegt hat:
“Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen; und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“
Durch die Kraft der Gnade (Klick!), die Gott jedem Gläubigen zur Verfügung stellt, ist es jedem Gläubigen möglich, diese Welt zu überwinden und das Ziel Gottes zu erreichen. Dazu ist es nötig, dass jeder Gläubige sich vom Bösen trennt (vgl. Offenbarung 18, 4; 2. Timotheus 2, 19 – 22) und sich aktiv durch den Geist Gottes leiten lässt (vgl. Römer 8, 14).
* “Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist.“ – Offenbarung 21, 8 – Den Gläubigen werden im letzten Vers dieses Abschnitts die Ungläubigen gegenüber gestellt. Entgegen dem heute verbreiteten, postmodernen Denken, gibt es im biblischen Kontext keine Grauzone. Jeder Mensch muss sich nach Gottes Willen für die eine oder andere Seite entscheiden. Entweder stellt sich der Mensch glaubend auf die Seite Gottes und erhält dadurch auch Anteil an der neuen Schöpfung, oder der Mensch stellt sich gegen Gott. Dann wird er auch die Ewigkeit ohne Gott verbringen.
Fußnoten:
¹= „Betrachtungen über das Wort Gottes“ (Synopsis) J.N. Darby, Band 7, Seite 204, Ernst-Paulus-Verlag Neustadt/Wstr.