
Kanal von Korinth. Die Mündung von Korinth * Foto: Don Vincenzo – selbst fotographiert (während einer Schulreise) via Wikimedia Commons
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Als Grundlage für die Wortverkündigung am kommenden Sonntag soll ein Vers aus dem 15. Kapitel des 1. Korintherbriefes (zum Hintergrund des 1. Korintherbriefes siehe: Klick!) dienen, den wir in seinem Sinnzusammenhang betrachten werden:
“Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Verwesung nicht die Unverweslichkeit erbt. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden [zwar] nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: Verschlungen ist der Tod in Sieg. Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!
Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.„(1. Korinther 15, 50 – 58 ELBEDHÜ; z. Vgl. LUTH’84)
Zur Situation der Christen in Korinth
Korinth zur Zeit des Apostels Paulus war, wie die Geschichtsforschung vielfach bestätigt, eine Stadt, in der “alles möglich war“. Aufgrund ihrer zentralen maritimen Lage war die Stadt zu einem machtvollen Wirtschaftsknotenpunkt herangewachsen, der Menschen aus allen Teilen des römischen Reiches und von darüber hinaus anzog. So wurde die Stadt auch zu einem Schmelztiegel vieler Kulturen und Religionen. Zahllose Tempel der verschiedensten Götter prägten das Bild der Stadt. Außerdem konnte Korinth auf eine lange Geschichte als Wirkungsstätte verschiedener griechischer Philosophen, Dichter und Redner verweisen, durch die sie geprägt worden war. Eine Philosophie, die den Menschen zum Mittelpunkt aller Dinge machte, Götzendienst und sexuelle Unmoral kennzeichneten diese einflussreiche Handelsmetropole.
Von diesem Gedankengut hatten sich auch einige Christen in Korinth anstecken lassen. In ihrem Glauben und Handeln spiegelten sie mehr die heidnischen Vorstellungen ihres Wohnortes, als die Aussagen des Wortes Gottes wider. Unter anderem aus diesem Grund wendet sich der Apostel Paulus mit diesem Brief an die Gläubigen in Korinth. Im ersten Teil des Briefes stellt er den Gläubigen die großen Unterschiede zwischen dem heidnischen Lebensstil und dem Willen Gottes gegenüber (1. Korinther 3, 18 – 23: Die beschränkte menschliche Weisheit im Gegensatz zur unendlichen Weisheit Gottes; 1. Korinther 5, 1 ff.: Sexuelle Unreinheit im Gegensatz zu Gottes gutem Plan der Ehe; 1. Korinther 6, 1 – 11: Gegenseitiges Verklagen vor heidnischen Gerichten im Gegensatz zur göttlichen Kraft der Versöhnung u.a.m.) Der Apostel zeigt den Christen in Korinth in diesem Brief noch einmal die Grundlagen des christlichen Lebens auf, um dann deutlich zu machen, dass der Christ auf diesen Grundlagen durch die Gnade Gottes ein heiliges, Gottes Willen entsprechendes und Christus verherrlichendes Leben führen kann.
Im zweiten Teil des Briefes (1. Korinther 7, 1 – 1. Korinther 16, 12) beantwortet der Apostel dann eine Vielzahl von Fragen, die ihm von den Gläubigen in Korinth gestellt wurden. Dabei geht es zuerst um Fragen bzgl. der Ehe und des Verhaltens Unverheirateter (1. Korinther 7, 1 – 40). Anschließend erörtert Paulus Fragen bzgl. des Genusses von Opferfleisch, das auf den Märkten Korinths günstig angeboten wurde, aber zuvor den heidnischen Götzen als Opfer dargebracht worden war (1. Korinther 8, 1 – 1. Korinther 11, 1). In Kapitel 11 geht es dann um das würdige Verhalten der Gläubigen und zwar im Zusammenhang mit der Anbetung (1. Korinther 11, 2 – 16) sowie im Zusammenhang mit dem Tisch des Herrn (1. Korinther 11, 17 – 34). Die Kapitel 12 – 14 des 1. Korintherbriefes behandeln dann Fragen der Gläubigen bzgl. der geistlichen Gaben und in Kapitel 15 beantwortet Paulus Fragen bzgl. der Auferstehung. Er nutzt diese Gelegenheit, um die christliche Lehre darüber ausführlich darzulegen.
Anmerkungen zu 1. Korinther 15, 50 – 58
* “Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Verwesung nicht die Unverweslichkeit erbt.“ – 1. Korinther 15, 50 – Bereits ab Vers 1 dieses Kapitels – und ich empfehle jedem Blogbesucher dieses Kapitel (Klick!) daher ganz zu lesen, ehe er/sie mit dem Lesen dieser Anmerkungen fortfährt – hat Paulus über die Wirklichkeit der Auferstehung gesprochen und sie mit verschiedenen Zeugnissen belegt bzw. mit verschiedenen Gleichnissen erklärt. Mit diesem Vers nun führt er seine bisherigen Ausführungen zu einem neuen Höhepunkt. Was nun folgt ist eine Darlegung der Bedeutung dieser Glaubenstatsache (siehe Klick!) für jeden Christen.
Neben diesem wichtigen Punkt beantwortet Paulus in den folgenden Versen auch die Frage der Korinther, was mit jenen Christen geschehen wird, die im Augenblick der ersten Auferstehung noch leben. Der Apostel gibt die Antwort auf diese Frage in einer kurzen Abhandlung über die Verwandlung der Gläubigen bei der Entrückung (vgl. auch 1. Thessalonicher 4, 13 – 17; 1. Korinther 15, 51). “Verwandlung“ ist in diesem Zusammenhang das entscheidende Wort, denn eine “Verwandlung“ ist unbedingt notwendig, um in diesen geistlichen Modus unseres zukünftigen Lebens eintreten zu können. Diese “Verwandlung“ wird geschehen, wenn Jesus Christus kommt, um Seine Braut zu sich zu nehmen. Die Worte “Fleisch und Blut“ beziehen sich auf unseren sterblichen Körper bzw. auf sterbliche Menschen. In der Zeit des Paulus war der Ausdruck “Fleisch und Blut“ ein bekanntes Synonym für die Sterblichkeit des Menschen. In diesem, unserem gegenwärtigen Zustand, ist es für uns unmöglich, in unser himmlisches Erbe, das hier mit dem Begriff “Reich Gottes“ zusammengefasst wird, einzutreten. Gemeint sind damit u.a. die himmlischen Herrlichkeiten, die der Herr Jesus Christus für uns bereitet hat (vgl. Johannes 14, 1 – 3; “In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen – Anmerkungen zu Johannes 14, 1 – 4″: Klick!) Denn diese ewigen Herrlichkeiten sind geistlicher Natur. Der Begriff “Verwesung“ beschreibt unser gegenwärtiges Leben, die Vergänglichkeit unseres Körpers bzw. seine Zerstörung durch den Tod. Dieser Zustand muss durch “Unverweslichkeit“, d.h. “Unvergänglichkeit“ abgelöst werden, wenn wir in den Genuss der himmlischen Herrlichkeiten gelangen wollen, die der Sohn Gottes und verheißen hat (vgl. Philipper 3, 20 – 21).
* “Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden [zwar] nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, (…)“ – 1. Korinther 15, 51 – Wo immer wir die Ausdrücke “Siehe (!)“ oder “Höre (!)“ im Neuen Testament finden, sollen sie unsere besondere Aufmerksamkeit erregen, denn diese Worte kündigen eine wichtige Aussage bzw. Offenbarung an. In diesem Textabschnitt handelt es sich um eine Offenbarung eines Geheimnisses, griech. “μυστήριον“ (“mysterion“), das nie zu vor verkündet worden war (vgl. “Die acht Geheimnisse Gottes im Neuen Testament“: Klick!). Dieser Begriff wird in vielen Stellen des Neuen Testaments verwandt¹.
Paulus hatte bereits zuvor in seinem Brief an die Thessalonicher davon geschrieben, dass Gott die verstorbenen Gläubigen zuerst auferwecken und sie dann gemeinsam mit den zu diesem Zeitpunkt noch auf der Erde lebenden Gläubigen bei der Entrückung mit dem Herrn Jesus Christus vereinen werde (1. Thessalonicher 4, 13 – 17). Und in 1. Korinther 15, 35 – 39 hatte der Apostel offenbart, dass sich die Körper der Auferstandenen von unseren gegenwärtigen Körpern unterscheiden werden. Nun offenbart er außerdem, dass die dann noch lebenden Gläubigen bei der Entrückung verwandelt werden, d.h. sie werden ebenfalls einen solchen Auferstehungsleib bekommen.
Wie ich bereits in einem anderen Zusammenhang ausgeführt habe, enthält das Neue Testament drei größere Textabschnitte, in denen es um die Entrückung der Gläubigen geht: Johannes 14, 1 – 3; 1. Korinther 15, 51 – 53 und 1. Thessalonicher 4, 13 – 17. Paulus legt dar, dass nicht jeder Christ sterben wird, eher er/sie einen solchen Auferstehungsleib erhält, dass aber jeder Christ eine “Verwandlung“ durch- bzw. erleben muss, um diesen Auferstehungsleib zu erhalten. Ob wir zum Zeitpunkt der Entrückung noch leben oder ob wir dann bereits verstorben sind, spielt keine Rolle. Wir alle werden in diesem Augenblick einen Auferstehungsleib erhalten.
In diesem Zusammenhang sei noch ein Hinweis erlaubt: Wenn der Apostel hier davon spricht, dass “wir alle“ im Augenblick der Entrückung verwandelt, dann ist das eine eindeutige Aussage, dass es keine “Teil-Entrückung“ geben kann. “Alle“, griech. “πᾶς“ (“pas“) meint “jeden“ und zwar ohne Ausnahme! Immer wieder gab es Menschen innerhalb des Christentums, die eine so genannte “Teil-Entrückung“ gelehrt haben, nach der nur die besonders wachsamen Christen an der Entrückung teilhaben könnten. Die Aussage des Paulus widerspricht dieser falschen Lehre eindeutig. Die Lehre von der “Teil-Entrückung“, die insbesondere in pietistischen Landstrichen bzw. in pietistischer Literatur verbreitet war/ist, widerspricht auch der eindeutigen neutestamentarischen Lehre, dass der Gläubige aus Gnade mittels des Glaubens und nicht aufgrund seiner Werke gerettet wird (vgl. Epheser 2, 8 – 9).
* “(…) in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“ – 1. Korinther 15, 52 – Diese Verwandlung, von der Paulus spricht und deren Notwendigkeit er betont, wird kein Prozess sein, der sich über einen bestimmten Zeitraum vollzieht. Nein, diese “Verwandlung“ wird in einem Augenblick, unmittelbar und sofort geschehen. Das griechische Wort, das in unseren deutschen Bibelübersetzungen mit “in einem Nu“ übersetzt wird, ist “ ἔν ἄτομος“ (“en atomos“). Wir leiten davon unser Wort “Atom“ ab, womit wir die kleinste, unteilbare Einheit beschreiben. Im Kontext von 1. Korinther 15, 52 meint es dementsprechend die kleinste, nicht mehr teilbare Zeiteinheit. Wie wir alle wissen, benötigt ein “Augenblick“ bzw. das “Zwinkern“ mit dem Auge oftmals weniger als eine Sekunde Zeit. Paulus führt weiter aus, dass im Augenblick unserer Verwandlung eine Posaune erschallen und uns aus dieser Welt herausrufen wird (vgl. 1. Thessalonicher 4, 16). Wenn hier von der “letzten Posaune“ die Rede ist, dann sollten wir hier nicht den Fehler begehen und diese Posaune mit den sieben Posaunen vergleichen, von denen wir in der Offenbarung (Offenbarung 11, 15 – 18) oder an anderen Stellen im Neuen Testament² lesen. Viele haben diese Posaunen verglichen und daraus die unhaltbare Lehre konstruiert, dass die Gläubigen des Gnadenzeitalters erst nach der großen Trübsal entrückt werden würden und zwar auch dann nur, wenn sie diese Trübsalszeit “siegreich“ überstanden hätten. Doch auch diese Lehre ist biblisch nicht haltbar, was sich allein daran schon festmachen lässt, dass auch sie der klaren Lehre des Evangeliums widerspricht, gemäß der wir aus Gnaden mittels des Glaubens (vgl. Epheser 2, 8 – 9) errettet werden und nicht aufgrund unserer Werke oder eines besonders “siegreichen“ Lebens. Wenn hier also von der “letzten Posaune“ die Rede ist, dann in dem Sinn, dass es die Posaune ist, die das Ende des Gegenwärtigen und den Beginn des Zukünftigen anzeigt und zwar auf eine solche Weise, dass beide Gruppen – die lebenden und die bereits verstorbenen Gläubigen – davon ergriffen werden.
Bitte beachten Sie, dass Paulus sich selbst zur Gruppe jener rechnet, die zum Zeitpunkt der Entrückung noch leben würden: “wir werden verwandelt werden“ (1. Korinther 15, 52; vgl. 1. Thessalonicher 4, 15 – 17!) Das zeigt, dass Paulus die Entrückung als ein Ereignis verstand, dem keine weiteren Ereignisse vorausgehen müssen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von der Unmittelbarkeit der Entrückung. Hätte Paulus die Ansicht vertreten, dass die Gläubigen vor der Entrückung noch durch die Trübsal gehen müssten, so wäre es doch nur natürlich gewesen, wenn er dies an dieser Stelle erwähnt hätte. Doch wo immer im Neuen Testament das Kommen des Herrn Jesus Christus für die Gläubigen, also die Entrückung, beschrieben wird, da wird dieses Ereignis als unmittelbar bevorstehend angekündigt. Dort, wo jedoch das Kommen Christi als Richter für diese Welt angesprochen wird, da ist die Rede von vorausgehenden Zeichen (vgl. z. B. Matthäus 24, 1 ff.) Das ist – ganz nebenbei – einer der zahlreichen Unterschiede zwischen dem Kommen Christi zur Entrückung der Gläubigen und dem Kommen Christi zum Gericht über diese Welt mit den Gläubigen.
* “Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.“ – 1. Korinther 15, 53 – In diesem Vers betont der Apostel noch einmal, dass die verstorbenen Gläubigen mit Körpern auferstehen werden, die der Vergänglichkeit nicht mehr unterworfen sein werden und dass die dann noch lebenden Gläubigen ebenfalls diese unverweslichen Körper erhalten werden.
* “Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: Verschlungen ist der Tod in Sieg.“ – 1. Korinther 15, 54 – Ausgehend von der Tatsache, die er in Vers 53 noch einmal betont hat, erklärt Paulus nun, dass diese Verwandlung der Gläubigen die Erfüllung der göttlichen Verheißung sein wird, die Gott bereits durch den Propheten Jesaja verkünden ließ:
“Den Tod verschlingt er für immer; und der Herr, HERR, wird die Tränen von jedem Angesicht abwischen, und die Schmach seines Volkes wird er wegnehmen von der ganzen Erde. Denn der HERR hat geredet.“
(Jesaja 25, 8 ELBEDHÜ)
Das Geheimnis, das Paulus den christlichen Gläubigen gerade geoffenbart hat, steht also in völligem Einklang mit dem, was in den prophetischen Schriften des Alten Testaments bereits viele Jahrhunderte zuvor geoffenbart und angekündigt worden war. der Zeitpunkt wird kommen, an dem Gott dem Tod alle Macht nehmen wird und zwar für immer (vgl. 1. Korinther 15, 23 – 28).
* “Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?“ – 1. Korinther 15, 55 – Hier zitiert der Apostel einen weiteren Propheten des Alten Testaments, den Propheten Hosea. Dabei verändert er unter der Inspiration des Geistes Gottes das Zitat aus Hosea 13, 14, so dass aus der Herausforderung, die Hosea dem Tod gegenüber ausspricht, bei Paulus ein “Todesurteil“ über den Tod selbst wird. Der Tod ist der letzte Feind des Menschen (vgl. 1. Korinther 15, 25), aber Gott wird auch diesen Feind besiegen, wenn Er Seine Kinder auferwecken wird.
* “Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz.“ – 1. Korinther 15, 56 – Der Kanal, durch welchen der Tod in die Welt kam und nun alle Menschen erreicht, ist die Sünde (vgl. Römer 6, 23). Seine Kraft aber erhält er durch das Gesetz, denn erst durch das Gesetz wird der Mensch von seiner Sünde überführt (vgl. Römer 7, 7 – 11). Doch Jesus Christus kam und erfüllte das Gesetz. Darum hatte der Tod keine Macht über Ihn (Römer 5, 12 – 21). Im Gegenteil! Er, der Sohn Gottes, überwand den Tod:
“(…) jetzt aber offenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, der den Tod zunichtegemacht, aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, (…)“
(2. Timotheus 1, 10 ELBEDHÜ)
Bis heute ist der Tod der letzte Feind des Menschen. Doch der Christ ist seinem Schrecken nicht mehr hilflos ausgeliefert, denn der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Er ist nicht mehr das Ende. Seinem Grauen steht die Verheißung unseres Erlösers entgegen:
“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“
(Johannes 5, 24 ELBEDHÜ)
“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer [an mich] glaubt, hat ewiges Leben.“
(Johannes 6, 47 ELBEDHÜ)
“Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; (…)“
(Johannes 11, 25 ELBEDHÜ)
* “Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ – 1. Korinther 15, 57 – Der Sieg über die Verdammnis, die durch das Gesetz auf uns kam, der Sieg über die Sünde, die uns den Tod brachte, ja der Sieg über den Tod selbst kam einzig und allein durch Jesus Christus (vgl. Römer 8, 3 ff.) und Er schenkt uns Seinen Sieg, d.h. Er lässt uns an seinem Sieg teilhaben:
“So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“
(Römer 8, 1 – 2 LUTH’84)
Keine Verdammnis mehr! Das war Grund genug für Paulus, Gott von Herzen dankbar zu sein und auch wir, die wir die Erlösung durch Jesus Christus erfahren haben, die wir also “in Christus Jesus sind“, sollten Gott dafür immer wieder von Herzen danken.
* “Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.“ – 1. Korinther 15, 58 – Der Apostel beschließt seine Ausführungen über die Auferstehung und die Entrückung, indem er die Christen in Korinth und damit auch uns (vgl. 1. Korinther 1, 2!) ermutigt, in der gegenwärtigen Zeit fest, unbeweglich (a.Ü.: unerschütterlich), ja überströmend zu sein. Diese Ermutigung findet sich bereits an vielen vorausgehenden Stellen des 1. Korintherbriefes (vgl. 1. Korinther 4, 16 – 17; 1. Korinther 5, 13; 1. Korinther 6, 20; 1. Korinther 7, 40; 1. Korinther 10, 31 – 33; 1. Korinther 11, 33 – 34; 1. Korinther 12, 31; 1. Korinther 14, 39 – 40). Wenn Paulus sie hier nun noch einmal so konkret werden lässt, dann macht er damit deutlich, dass die Verhaltensweisen, zu denen er die Gläubigen ermutigt, möglich sind, weil uns die Tatsache der Auferstehung Jesu Christi, die uns auch unsere Auferstehung bzw. Entrückung sicher verbürgt, dazu befähigt. Wir können fest, unerschütterlich und überströmend sein, weil Jesus Christus – unser Herr und Erlöser – von den Toten auferstanden ist, den Tod besiegt hat und Er auch uns ganz gewiss auferwecken bzw. entrücken wird. Jesus Christus wohnt durch den Glauben jetzt in unseren Herzen (Epheser 3, 17). Er, der das Leben ist (Johannes 14, 6) und uns neues, ewiges Leben durch die neue Geburt gegeben hat (Johannes 3, 1 – 6) hat uns schon jetzt in den Zustand von “Auferstandenen“ gesetzt:
“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“
(Johannes 5, 24 ELBEDHÜ)
Wer das erkannt und erlebt hat, der kann vollumfänglich in die Gewissheit des Paulus einstimmen:
“Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?
Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der [auch] auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.
Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
Wie geschrieben steht: Deinetwegen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden.
Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat.
Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“(Römer 8, 31 – 39 ELBEDHÜ)
Durch die Geburt aus Gott (Johannes 1, 13; Johannes 3, 1 – 6) ist unser Leben auf das Engste mit Jesus Christus, unserem Herrn, verbunden. Wir sind so sehr mit Ihm verbunden, dass niemand uns jemals wieder aus Seiner Hand rauben kann (vgl. Johannes 10, 28!) Die Erfahrung des Lebens des Auferstandenen in uns, den Gläubigen (Kolosser 1, 27), ist das Siegel dieser Gewissheit bzgl. unserer Auferstehung. Dadurch werden wir fest im Glauben, in der Liebe und in der gewissen, sicheren Hoffnung, die wir durch Jesus Christus empfangen haben. Durch Sein Leben in uns empfangen wir neue Kraft und bleiben auch in Bedrängnissen und Leiden unerschütterlich. Und durch Sein Leben in uns können wir sogar überströmend im Dienst für Ihn werden. Die Gewissheit der Auferstehung bzw. Entrückung, die wir durch die Lehre des Wortes Gottes und durch die Erfahrung Seines Lebens in uns empfangen, stärkt uns auch in dem Wissen, dass alle unsere Mühe nicht vergeblich ist. Mit dem Tod wird eben nicht alles aus sein. Mit der Auferstehung bzw. Entrückung, das hat Paulus bereits in 1. Korinther 3, 11 – 15 ausgeführt, erwartet den Gläubigen die Beurteilung vor dem Richterstuhl des Christus (2. Korinther 5, 10). Dabei geht es nicht um das Gericht über ewiges Leben oder ewigen Tod. Denn diese Frage wird für den Christen bereits auf dieser Erde entschieden (vgl. Johannes 5, 24!). Vor dem Richterstuhl Christi geht es um den Lohn, den der Gläubige für Seinen Dienst empfangen wird und wir dürfen sicher sein, dass unser Herr Jesus Christus völlig gerecht richten und einem jeden den Lohn zusprechen wird, der ihm zusteht (2. Timotheus 4, 8). Eigentlich müssten ja bereits die Tatsache ausreichen, dass wir der ewigen Verdammnis nicht mehr ausgeliefert sind, um Gott ewig Dank zu sagen. Das würde doch eigentlich schon reichen, um Gott ewig zu preisen, oder? Doch unserem Gott ist das nicht genug. Er will einem jeden, der die Verwerfung Seines Sohnes auf dieser Erde geteilt hat (Römer 6, 8; 2. Timotheus 2, 11 – 12), beschenken und wird einen jeden Gläubigen belohnen (Offenbarung 22, 12). Wenn wir uns im “Hier und Jetzt“ durch die Gewissheit und Erfahrung des Auferstehungslebens ermutigen und stärken lassen, so dass wir überströmend werden in den Werken, die Gott zuvor für uns bereitet hat (Epheser 2, 10) dann werden wir mit Freude vor dem Richterstuhl Christi Rechenschaft ablegen können. Denn dann können wir jetzt schon mit Paulus sagen:
“Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wiederum zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.
Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden. Denn ich halte dafür, dass die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.„(Römer 8, 14 – 18 ELBEDHÜ)
Fußnoten:
¹= vgl. Matthäus 13, 11; Römer 11, 25; Römer 16, 25; 1. Korinther 2, 7; 1. Korinther 4, 1; 1. Korinther 13, 2; 1. Korinther 14, 2; Epheser 1, 9; Epheser 3, 3 – 4 + 9; Epheser 5, 32; Epheser 6, 19 u.a.)
²= z. B. Matthäus 24, 31; Offenbarung 8, 2 + 6 + 13; Offenbarung 9, 14 u.a.m.