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Das Bibelwort für den morgigen Sonntag stammt aus dem Lukasevangelium (zum Hintergrund des Lukasevangeliums siehe: Klick! und Klick!) und zwar aus dem 8. Kapitel:
“Als Jesus zurückkam, nahm ihn das Volk auf; denn sie warteten alle auf ihn. Und siehe, da kam ein Mann mit Namen Jaïrus, der ein Vorsteher der Synagoge war, und fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen; denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, die lag in den letzten Zügen. Und als er hinging, umdrängte ihn das Volk.
Und eine Frau hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren; die hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und konnte von keinem geheilt werden. Die trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; und sogleich hörte ihr Blutfluss auf. Und Jesus fragte: Wer hat mich berührt? Als es aber alle abstritten, sprach Petrus: Meister, das Volk drängt und drückt dich. Jesus aber sprach: Es hat mich jemand berührt; denn ich habe gespürt, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist. Als aber die Frau sah, dass es nicht verborgen blieb, kam sie mit Zittern und fiel vor ihm nieder und verkündete vor allem Volk, warum sie ihn angerührt hatte und wie sie sogleich gesund geworden war. Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh hin in Frieden!“
Einige Gedanken zum Hintergrund des Geschehens
In diesem Abschnitt des Lukasevangeliums können wir dieselbe Handlungsweise des Herrn Jesus Christus erkennen, wie in den vorausgegangenen: Zuerst lehrt der Herr Seine Zuhörer und anschließend demonstriert Er Seine Autorität durch vollmächtige Taten (siehe Lukas 6, 12 – 49 i. V. m. Lukas 7, 1 ff.; Lukas 8, 1 – 21 i. V. m. Lukas 8, 22 – 56). Sein Reden und Sein Leben, Seine Worte und Seine Werke waren (und sind!) eine untrennbare Einheit.
In den ersten Versen dieses Kapitels (Lukas 8, 1 – 3) erwähnt der Evangelist, dass sich in der Begleitung des Herrn auch Frauen befanden. Es ist dies die dritte kurze Erwähnung von Frauen in seinem Evangelium (vgl. Lukas 7, 12 – 15, und Lukas 7, 36 – 50). Sie zeigt uns, welche Bedeutung der Evangelist der Begegnung des Herrn mit Frauen, die in der damaligen Kultur nur eine untergeordnete Rolle spielten, zumisst. Danach berichtet Lukas uns, wie der Herr die Volksmenge und die Jünger mittels des Gleichnisses vom Sämann (Lukas 8, 4 – 15) und des Gleichnisses von dem Licht auf dem Leuchter (Lukas 8, 16 – 18) belehrt. Darauf folgt die Aussage Jesu über Seine wahren Verwandten (Lukas 8, 19 – 21), womit dann der lehrmäßige Teil dieses Kapitels endet und die Berichte über die vollmächtigen Werke des Herrn beginnen: die Stillung des Sturms (Lukas 8, 22 – 25), die Heilung des besessenen Geraseners (Lukas 8, 26 – 39), die Heilung der blutflüssigen Frau (Lukas 8, 40 – 48), der im Folgenden unsere besondere Aufmerksamkeit gelten soll und abschließend die Auferweckung der Tochter des Jairus (Lukas 8, 49 – 56). Mit diesen Machterweisungen über die Natur, Dämonen, Krankheit und sogar den Tod offenbarte der Herr nicht nur seine Gewalt über alle Bereiche menschlichen Lebens, sondern auch Seine Gottheit (vgl. z.B. 2. Mose 14, 1 ff.; Psalm 89, 8 – 9; Psalm 93, 3 – 4; Psalm 106, 8 – 9; Psalm 107, 23 – 30; Jesaja 51, 9 – 10 u.v.a.m.)
Die Heilung der blutflüssigen Frau
* “Als Jesus zurückkam, nahm ihn das Volk auf; denn sie warteten alle auf ihn. Und siehe, da kam ein Mann mit Namen Jaïrus, der ein Vorsteher der Synagoge war, und fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen; denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, die lag in den letzten Zügen. Und als er hinging, umdrängte ihn das Volk.“ – (Lukas 8, 40 – 42) – Eine große Schar Menschen umringte den Herrn. Da ist es ganz natürlich, dass viele Ihn auch berühren. Auf diesem Hintergrund ist es auch sehr verständlich, dass Petrus später auf die Frage Jesu “Wer hat mich berührt?“ (Vers 45) antwortet: “Meister, das Volk drängt und drückt dich.“ Doch hier ging es, wie wir sehen werden, nicht um eine zufällige Berührung.
Es ist diese Situation, in der der Herr von einer unüberschaubaren Menge umgeben und umdrängt wird, in der die blutflüssige Frau Ihn berührt und dafür hatte sie “gute Gründe“:
* “Und eine Frau hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren; die hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und konnte von keinem geheilt werden. Die trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; und sogleich hörte ihr Blutfluss auf.“ – (Lukas 8, 43 – 44) – Was der Grund für die Krankheit dieser Frau war und um welche Krankheit es sich genau gehandelt hat, wird uns nicht gesagt. Das ist zum Verständnis dieses Geschehens auch nicht notwendig. Aber wir erfahren, dass es sich um eine langwierige und menschlich unheilbare Krankheit handelte. Folge dieser Krankheit waren nicht nur Schmerzen und Unwohlsein, sondern auch rituelle Unreinheit nach dem jüdischen Gesetz und damit verbunden das Gefühl von Scham und Ablehnung. 12 Jahre dauerte dieser Zustand bereits an und obwohl die Frau ihre gesamte Habe für Ärzte und Behandlungen aufgewandt hatte, war sie immer noch krank. Nichts hatte sich geändert. [Der Evangelist Markus erwähnt in seinem Bericht über diese Frau, dass sie nicht nur ihr ganzes Hab und Gut für Ärzte aufgewandt hatte, sondern auch, dass sie von diesen Ärzten “viel erlitten“ (!) hatte (Markus 5, 26).] Doch das, was menschliche Kunst in 12 Jahren nicht vollbringen konnte, geschah nun durch die Kraft Gottes in einem einzigen Augenblick.
Über die Art des Glaubens dieser Frau ist viel gerätselt worden. Es sieht so aus, als habe die Frau ihre Hoffnung auf Heilung mit der Berührung des Gewandes des Herrn verbunden. So berichtet der Evangelist Markus: “Als die von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund.“ (Markus 5, 27 – 28) War diese Frau abergläubig in dem Sinne, dass sie an Dinge glaubte (hier das Gewand des Herrn) von denen Heilung ausgehen sollte – ähnlich der immer noch verbreiteten okkulten Reliquiengläubigkeit? Ich glaube, dass der Grund für das Denken (und das daraus resultierende Handeln) dieser Frau ein anderer war: Wie wir aus dem Parallelbericht des Markusevangeliums (Markus 5, 24 – 34) wissen, “outete“ sich die geheilte Frau, als der Herr fragte, wer ihn berührt hatte und sie dabei ansah. Markus und Lukas berichten übereinstimmend davon, dass diese Frau voller Angst war: “Als aber die Frau sah, dass es nicht verborgen blieb, kam sie mit Zittern und fiel vor ihm nieder und verkündete vor allem Volk, warum sie ihn angerührt hatte und wie sie sogleich gesund geworden war.“ (Lukas 8, 47) Sie war voller Furcht, denn sie wusste aus dem alttestamentarischen Gesetz, dass das, was sie getan hatte, nicht erlaubt war. Ihre Krankheit, der dauerhafte Blutfluss, machte sie gemäß 3. Mose 15, 25 (eigentlich Verse 19 – 25) unrein und verunreinigte auch jeden, der sie berührte bzw. im Umkehrschluss, der von ihr berührt wurde. Niemand hätte diese Frau aus freien Stücken angerührt und sie selbst hätte wohl auch nicht den Mut gehabt, einen Priester oder Pharisäer offen anzurühren. Was wird sie – außer dem Glauben daran, dass Er sie heilen konnte – bewogen haben, den Herrn Jesus anzurühren? War es die Hoffnung, dass Er es in dem Gedränge und Geschubse der Menge vielleicht nicht merken würde, wenn sie Ihn berührte? Hoffte sie, “heimlich, still und leise“ ihre Heilung erfahren und sich dann unerkannt davon stehlen zu können? War es nur der Mut einer Verzweifelten? Vielleicht hatte sie in ihrer Verzweiflung (vgl. Sprüche 13, 12a) von den Heilungen gehört, die der Herr schon gewirkt hatte. Bereits in Markus 1, 40 – 45 lesen wir:
“Und ein Aussätziger kommt zu ihm, bittet ihn und kniet [vor ihm] nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und innerlich bewegt streckte er seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will; werde gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er wurde gereinigt. Und er gebot ihm ernstlich und schickte ihn sogleich fort und spricht zu ihm: Gib Acht, dass du niemand etwas sagst; sondern geh hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Er aber ging weg und fing an, es vielfach kundzumachen und die Sache zu verbreiten, so dass er nicht mehr öffentlich in die Stadt gehen konnte; sondern er war draußen in öden Gegenden, und sie kamen von allen Seiten zu ihm.“
Und aus Lukas 6, 19 – also zeitlich nur kurz nach der Heilung des Aussätzigen (und kurze Zeit vor der Heilung der blutflüssigen Frau) – erfahren wir: „Und alles Volk suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle.“ Schon davor heißt es in Markus 1, 22, der Parallelstelle von Lukas 4, 32: „Und sie erstaunten sehr über seine Lehre: denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.“ Aber konnte das allein ihr den Mut geben, die Grenze des Gesetzesverstoßes zu überschreiten und dafür u. U. schwer bestraft zu werden (vgl. 3. Mose 15, 31)? In Apostelgeschichte 10, 38 bezeugt Petrus dem Hauptmann Kornelius Jesus von Nazareth als den, „der umherging, wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm“. Nicht nur heilend, sondern auch wohltuend – so wurde der Dienst des Herrn gesehen und empfunden. Vielleicht war es dieser Unterschied zu den Pharisäern und Schriftgelehrten, die Tatsache, dass nicht nur Vollmacht, sondern auch große Liebe und Barmherzigkeit, von Ihm ausging, die ihr den Mut gab, den Herrn anzurühren. Was immer ihr den entscheidenden Anstoß gab, im Glauben streckte sie ihre Hand aus und ergriff das Gewand des Herrn. Augenblicklich war sie geheilt (vgl. Markus 5, 29).
* “Und Jesus fragte: Wer hat mich berührt? Als es aber alle abstritten, sprach Petrus: Meister, das Volk drängt und drückt dich. Jesus aber sprach: Es hat mich jemand berührt; denn ich habe gespürt, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist.“ – (Lukas 8, 45 – 46) – Der Herr stellte die Frage nach der Person, die Ihn berührt hatte, nicht aus Unwissenheit. Wie immer, wenn der allwissende Gott einen Menschen fragt (vgl. z.B. 1. Mose 3, 9), gibt Er damit diesem Menschen die Möglichkeit zum Bekenntnis. Hätte der Herr diese Frage nicht gestellt und sie dabei nicht angesehen, dann hätte die Geheilte sich vielleicht von der Menschenmenge unerkannt davongeschlichen. Vielleicht wäre das auch ihr Wunsch gewesen, aber hätte ihr das wirklich geholfen? Die Frau hätte dann zwar körperliche Heilung erfahren, aber in gewisser Weise wäre diese Heilung nur eine “halbe Heilung“ gewesen. Die Tatsache, dass sie sich zu ihrer Handlung öffentlich bekennen musste, war gut für sie. Auch wenn sie als Person oder wir als Leser diese Situation wie eine Bloßstellung empfinden müssen. Die rituelle Unreinheit, die wie oben beschrieben, mit dieser Krankheit einherging, hatte dazu geführt, dass diese Frau aus der religiösen und sozialen Gemeinschaft in Israel weitgehend ausgeschlossen war. Indem der Herr diese Frau nun aufforderte, ihre Handlung und ihre Heilung öffentlich zu bekennen, wurde auch ihre Befreiung von dieser rituellen Unreinheit öffentlich bekannt, so dass sie wieder aufgenommen und auf ganz normale Weise am religiösen und sozialen Leben in Israel teilnehmen konnte. Außerdem stärkte der Herr durch dieses Bekenntnis ihren Glauben, denn sie durfte erleben, wie die negativen Folgen, die sie befürchtet hatte, ausblieben.
Wenn der Herr in diesem Zusammenhang sagt: “… denn ich habe gespürt, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist …“ dann dürfen wir uns das nicht so vorstellen, als sei einer Art Batterie eine bestimmte Menge an Energie entzogen worden. Der Sohn Gottes war uns ist immer auch der Herr über die Kraft, durch die Er Wunder tat und noch tut. Niemand war oder ist in der Lage, diese Kraft ohne Seine Zulassung bzw. Zustimmung zu erlangen. Seine Aussage macht vielmehr deutlich, dass a) keines dieser Wunder ohne Seine göttliche Kraft hätte geschehen können und dass b) Er im Fall dieser Frau diese Kraftwirkung zugelassen hatte, obwohl sie nicht öffentlich mit ihrer Bitte an Ihn herangetreten war. Letzteres unterstreicht noch einmal in besonderer Weise seine göttliche Liebe und Barmherzigkeit für Leidende.
* “Als aber die Frau sah, dass es nicht verborgen blieb, kam sie mit Zittern und fiel vor ihm nieder und verkündete vor allem Volk, warum sie ihn angerührt hatte und wie sie sogleich gesund geworden war. Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh hin in Frieden!“ (Lukas 8, 47 – 48) – Die Frau bekennt sich offen zu ihrem Tun und empfängt – wie bereits angesprochen – entgegen allen ihren Befürchtungen keinen Tadel, sondern den Zuspruch und Segen des Sohnes Gottes. Der Herr nimmt Bezug auf den Glauben der Frau (“dein Glaube hat dir geholfen“, a.Ü.: “dich geheilt“ bzw. “dich gerettet“), denn dieser Glaube war das Mittel, durch das sie den Segen der Heilung erlangte. Das war damals so und ist es auch noch heute. Nur durch den Glauben an den Sohn Gottes erlangen wir Zutritt zu Gott und damit auch zu den Segnungen, die Gott uns zuteil werden lassen möchte (Epheser 2, 8; Römer 3, 20 – 28; Römer 5, 1 – 2). Markus fügt in seinem Evangelium noch hinzu: “du bist von deinem Leiden geheilt“ (Markus 5, 34, NGÜ). Das hier im griechischen Grundtext gebrauchte Wort macht die Dauerhaftigkeit der Heilung deutlich. Diese Frau musste keine Furcht mehr davor haben, erneut an dem Leiden, das sie 12 lange Jahre hatte ertragen müssen, zu erkranken. So konnte die Frau in völligem Frieden leben: der Sohn Gottes hatte sie angerührt, Er hatte sie geheilt, Er hatte ihr vergeben. Wie viele andere Menschen, die durch den Herrn Jesus Christus Heilung empfingen, fällt auch diese Frau zu den Füßen des Herrn nieder – eine Geste tiefer Dankbarkeit und Ehrerbietung. Sie tut dies in völliger Übereinstimmung mit Psalm 50, 15:
“Rufe zu mir in Tagen der Not. Dann werde ich dich retten, und du wirst mich preisen.“
Ein mutmachendes Vorbild
Schauen wir noch einmal zurück: Eine große Volksmenge umringt den Herrn, sie drängen und berühren ihn. Der überwiegende Teil dieser Menschen hätte sich wohl als „gute Juden“, als Gläubige bezeichnet. Hätte man sie nach ihrem Glauben gefragt, dann hätten sie etwas vorzuweisen gehabt: Ich zahle meinen Zehnten! Ich besuche jeden Sabbath den Synagogengottesdienst! Ich folge genau unseren Pharisäern und Schriftgelehrten in allen ihren Anweisungen! u. v. a. m. Aber sind das Zeichen des Glaubens? Nein, das ist die Einhaltung von Gesetzen. Alle diese (äußerlichen) Dinge kann man tun, ohne auch nur einen Funken wirklicher Herzensbeziehung zu Gott haben zu müssen. Man kann so sehr mit seiner Religion, mit seinen eigenen religiösen Werken, beschäftigt sein, dass man sich seiner Verlorenheit, also der Tatsache, dass man gar keine wirkliche Beziehung zu Gott hat, gar nicht mehr bewusst wird.
Diese Frau hatte nichts vorzuweisen. Ganz im Gegenteil, sie war krank an Leib und Seele und sie war sich zutiefst bewusst, dass sie sich in einem Zustand religiös-kultischer Unreinheit befand. Und doch streckt sie sich in genau diesem Zustand nach Gott aus – im Glauben. Mehr hatte sie nicht, mehr brauchte sie nicht: Glaube/Vertrauen. Und damit wird diese Frau zum Prototyp, zum “Urbild“, zum mutmachenden Vorbild für einen jeden Menschen, der mit nichts außer seiner Not, seiner Gottlosigkeit, seinen Süchten, seiner Krankheit, seiner Verzweiflung, seinem verkorksten Leben, seinem Leid zu Gott kommt. Sie brauchen nur eines: Glaube. Glauben Sie der Liebe und Kraft Gottes. Das allein wird Sie retten, wird Sie heilen und wiederherstellen. Das Wort Gottes macht uns an vielen Stellen dazu Mut. Ich möchte nur einige nennen:
„Denn durch das Halten von Geboten wird kein Mensch vor Gott gerecht. Das Gesetz führt nur dazu, dass man seine Sünde erkennt. Doch jetzt ist die Gerechtigkeit Gottes sichtbar geworden, und zwar unabhängig vom Gesetz, aber in Übereinstimmung mit dem Gesetz und den Worten der Propheten. Es ist die Gerechtigkeit Gottes, die durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt wird und allen zugute kommt, die glauben. Da ist kein Unterschied zwischen Jude und Nichtjude, denn alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Doch werden sie allein durch seine Gnade ohne eigene Leistung gerecht gesprochen, und zwar aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist. Ihn hat Gott zu einem Sühneplatz gemacht, der für alle zugänglich ist. Durch sein vergossenes Blut ist die Sühne vollzogen worden, und durch den Glauben kommt sie allen zugute. So hat Gott auch den Beweis erbracht, dass er gerecht gehandelt hatte, obwohl er die bis dahin begangenen Sünden der Menschen ungestraft ließ. Und heute beweist er seine Gerechtigkeit dadurch, dass er den für gerecht erklärt, der aus dem Glauben an Jesus lebt. Kann man da noch selbst auf etwas stolz sein? Das ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz kommt das? Durch das Gesetz, das Werke fordert? Nein! Es kommt durch das Gesetz, das auf den Glauben abzielt. Denn wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Mensch durch Glauben für gerecht erklärt wird und nicht durch das Einhalten von Gesetzesvorschriften.“
„Denn durch die Gnade seid ihr gerettet worden aufgrund des Glaubens.
Ihr selbst habt nichts dazu getan, es ist Gottes Geschenk.“
„Nachdem wir nun aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt wurden,
haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.“
Kein Gesetzeswerk, keine Spende, kein Einhalten religiöser Vorschriften, weder der theologischer Fachmann noch der Laie kann Ihr Leben dauerhaft heilen. Das kann nur der allmächtige Gott und Er wird es tun, wenn Sie sich vertrauensvoll an Ihn wenden. Als der Herr Jesus in ihre Nähe kam, griff die blutflüssige Frau glaubensvoll nach dem Saum Seines Gewandes. Heilung und Wiederherstellung waren nur eine Armlänge von ihr entfernt, waren quasi in greifbare Nähe gerückt. Wir brauchen heute noch nicht einmal den Arm ausstrecken, um Gott zu berühren, um in Kontakt mit Ihm zu kommen. Er ist immer nur ein Gebet weit von uns entfernt. Um mit Gott in Kontakt zu kommen, bedarf es weder besonderer Worte, noch liturgischer Formeln oder Riten. Gott, der Ihr Herz kennt (vgl. Apostelgeschichte 15, 8) versteht Sie, auch wenn sie mit ganz einfachen Worten zu Ihm sprechen.