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Nicht zu stoppen – die Botschaft des Evangeliums bricht sich Bahn
Der Wortverkündigung am kommenden Sonntag soll ein Wort aus der Apostelgeschichte zu Grunde liegen:
„Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus.“
Mit diesen wenigen Worten fasst der Evangelist Lukas ein revolutionäres Geschehen zusammen: das kontinuierliche, von keiner Macht aufzuhaltende Wachstum der christlichen Versammlung (= Gemeinde/Kirche). Betrachten wir kurz den Kontext, in dem sich diese Worte finden:
In Apostelgeschichte 12, 1 ff. wird uns zuerst von der Hinrichtung des Apostels Jakobus (Verse 1 – 2) auf Befehl des Königs Herodes und von der anschließenden Verhaftung des Apostels Petrus (Vers 3 ff.) berichtet. Letzterer wird auf wunderbare Weise durch Gottes Eingreifen aus der Gefangenschaft befreit und entkommt dadurch einer Hinrichtung, die König Herodes bereits vorgesehen hatte. In Apostelgeschichte 12, 18 – 25 folgt dann der Bericht über den Tod des Herodes Agrippa, der ein deutliches Gericht Gottes darstellt.
Während das Leben des Gottesleugners Herodes ein schnelles Ende findet, bleibt Petrus am Leben und die Ausbreitung des christlichen Glaubens kommt jetzt so richtig “in Fahrt“. Dabei können wir aus der Apostelgeschichte ersehen, dass die christliche Botschaft sowohl bei Menschen aus dem Judentum als auch bei Menschen aus den heidnischen Nationen, die sich nach Erlösung und einer Beziehung zu Gott sehnen, auf offene Herzen trifft.
Bereits in Apostelgeschichte 6, 7:
“Und das Wort Gottes breitete sich aus und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.“
und in Apostelgeschichte 9, 31:
“So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes.“
hatte der Evangelist von der unaufhaltsamen Ausbreitung des christlichen Glaubens berichtet. Jetzt – in Apostelgeschichte 12, 24 – spricht er erneut davon und zwar aus zwei Gründen:
Zum einen macht er damit deutlich, dass der Siegeszug des Evangeliums trotz der vielfältigen Widerstände, die den Gläubigen begegneten, nicht aufzuhalten ist.
In der kurzen Zeit, in der die christliche Versammlung (= Gemeinde/Kirche) bestand, hatte sie sich bereits mit vielfältigen Anfechtungen und Widerständen auseinandersetzen müssen:
- Da gab es zum einen die geistlichen Autoritäten des Judentums (Apostelgeschichte 4, 1; Apostelgeschichte 8, 1 – 3; Apostelgeschichte 11, 19), denen die junge christliche Gemeinschaft ein Dorn im Auge war. Um die Christen zu verfolgen, arbeiteten diese religiösen Autoritäten – wenn es sein musste – sogar mit der ihnen verhassten römischen Besatzungsmacht zusammen (Apostelgeschichte 4, 1).
- Die Römer waren jedoch auch aus eigenen Gründen – das macht Apostelgeschichte 12, 1 – 23 deutlich – daran interessiert, diese “neue Glaubensgemeinschaft“ zu kontrollieren und wenn nötig auszuschalten.
- Dann hatten die Christen aber auch mit innergemeindlichen Problemen zu kämpfen: In Apostelgeschichte 5, 1 – 11 wird uns berichtet, wie ein Ehepaar – unter dem Schein des Christseins – versuchte Ansehen und Einfluss in der jungen Gemeinschaft zu gewinnen und in Apostelgeschichte 6, 1 ff. lesen wir, wie ethnisch begründete Spannungen unter den Gläubigen für Unruhe sorgten.
Doch alle diese Probleme, Bedrängnisse und Widerstände vermochten die Verbreitung der Evangeliumsbotschaft nicht aufzuhalten. Gleich nachdem Lukas in Apostelgeschichte 12, 24 zum dritten Mal auf die Ausbreitung des christlichen Glaubens hingewiesen hat, schildert er in Apostelgeschichte 12, 25 – Apostelgeschichte 16, 5, wie sich das Evangelium in Kleinasien Bahn bricht. Nichts kann die Botschaft von der Liebe Gottes, die Seine Geschöpfe erlösen möchte, aufhalten. Damit macht der Evangelist zum anderen auch deutlich, dass der Herr Jesus Christus treu zu den Verheißungen, die Er Seinen Gläubigen gegeben hat, steht und sie einlöst:
“(…) und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.“
“(…) aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“
Glaube kommt – durch das Wort Gottes
Vielleicht geht es Ihnen, wenn Sie die Berichte des Lukas lesen, so, dass Sie resigniert sagen: „Früher war eben alles noch besser!“ Vielleicht verweisen Sie angesichts der Situation des Christentums in Europa und der restlichen westlichen Welt auf den “demographischen Wandel“ und darauf, dass man hier und heute ein solches Wachstum nicht mehr erwarten kann. Wenn dem so sein sollte, darf ich Sie dann einmal fragen, an welchen Gott Sie glauben? Vielleicht antworten Sie mir jetzt mit dem ersten Absatz des Apostolischen Glaubensbekenntnis: “Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“ Entschuldigen Sie, wenn ich nachfrage: Glauben Sie wirklich an den allmächtigen Gott? Denn, wenn dem so ist, wie kann es da sein, dass Sie einer “demographischen Entwicklung“ offensichtlich mehr Einfluss zugestehen, als diesem – allmächtigen – Gott? Der allmächtige Gott, von dem uns die Heilige Schrift berichtet, hat Seinen Heilswillen nicht verändert. Auch heute gilt, was der Apostel Paulus vor fast 2000 Jahren an seinen Mitarbeiter Timotheus schrieb:
“Dies ist gut und angenehm vor unserem Retter-Gott, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus,der sich selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit.“
Der Rückgang des christlichen Glaubens in Europa hat also überhaupt nichts mit Gott zu tun. Auch ist dieser Rückgang des Glaubens keineswegs Sein Wille. Die Heilige Schrift sagt uns sehr genau, wodurch Glaube kommt, wie Glaube im Leben eines Menschen entsteht:
“Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.“
“(…) denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt.“
Die Situation des Christentums im gegenwärtigen Europa hat in ihrem Kern nichts mit dem “demographischen Wandel“ zu tun, auch nichts mit den neuen, großen Herausforderungen, denen sich Christen heute stellen müssen. Denn die Zeiten im 1. Jahrhundert n. Chr. waren für die damaligen Gläubigen wesentlich schwieriger – oder wird heute ein Christ wegen seines Glaubens in Europa verfolgt und mit dem Tode bedroht? Müssen sich Christen heute in Europa im Geheimen treffen, aus Furcht, für einen Gottesdienstbesuch im Gefängnis zu landen? Anders gefragt: Welchem Christen im römischen Reich des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde per Grundgesetz Religionsfreiheit verbürgt? Welcher Christ jener Zeit konnte Woche für Woche ein sichtbar durch ein Kreuz nach außen hin als christliche Kirche gekennzeichnetes, (mehr oder weniger) gut geheiztes Gebäude aufsuchen und darin ungestört der Verkündigung des Evangeliums beiwohnen?
Nein, der Grund für das Schwinden des christlichen Glaubens in Europa ist nicht der “allmächtige demographische Wandel“, sind nicht die Herausforderungen, denen sich Christen heute stellen müssen. Gott passt weder Seinen Heilswillen, der Seiner unendlichen Liebe entspringt (Johannes 3, 16), den zeitlichen Gegebenheiten an, noch haben Sein Wort (1. Petrus 1, 23) und Sein Geist (Apostelgeschichte 1, 8) jene Kraft verloren, durch die aus von Gott losgelösten Sündern, Gläubige und somit Kinder Gottes werden.
Auch der äußere Widerstand gegen das Evangelium kann dieses nicht an seiner Ausbreitung hindern. Ganz im Gegenteil: In vielen Ländern der Erde, in denen der christliche Glaube gegenwärtig (!) diskriminiert, ja verfolgt wird, in denen das Christwerden sogar unter Androhung der Todesstrafe verboten ist, blühen und wachsen christliche Gemeinden. Die Berichte der Hilfsorganisation “Open Doors“, die verfolgten Christen in aller Welt hilft, sprechen hier eine deutliche Sprache (füpr eine unvollständige Auswahl siehe: Klick!, Klick! Klick!). Selbst unter schwersten und gefährlichsten Bedingungen ist das Wachstum christlicher Gemeinschaften also nicht nur möglich, sondern auch alltägliche Realität!
Was aber ist dann der Grund dafür, dass das Christentum in Europa und der übrigen westlichen Welt “am Verschwinden“ ist? Der Grund für den Niedergang des Christentums in der westlichen Hemisphäre liegt nach meiner Überzeugung darin, dass man – durch alle christlichen Konfessionen hindurch – seit Jahrzehnten genau jenen “Wachstumsfaktor“ vernachlässigt hat und noch heute vernachlässigt, von dem Lukas in Apostelgeschichte 12, 24 (und an anderen Stellen) sagt, dass er diese revolutionäre, lebensverändernde Kraft besitzt – das Wort Gottes:
„Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus.“
Glaube (Römer 10, 17), ja das neue Leben aus Gott (1. Petrus 1, 23), durch das ein Mensch zu einem Kind Gottes wird, kommen aus das dem Wort Gottes. In der westlichen Welt ist aber genau dieses Wort Gottes, die Bibel, in den letzten drei Jahrhunderten massiv angegriffen worden. Nirgendwo anders wurde die Inspiration, Autorität und Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift so in Abrede gestellt und in Zweifel gezogen, wie hier. Das ging soweit, dass man das stellvertretende Sühnopfer Christi leugnete und den Sohn Gottes und Erlöser der Welt zu einem “Weisheitslehrer“ erniedrigte, den man mit anderen “Religionsstiftern“ meinte vergleichen zu können. Die Bibel wurde “entmythologisiert“ und kurzer Hand zum “Märchenbuch“ erklärt. Verwundert es da noch, dass es die Menschen nicht in Scharen in Kirchen zieht, in denen ein Gott verkündigt wird, den es – nach Überzeugung der Verkündiger – gar nicht geben kann?
Doch nicht nur dort, wo man das Wort Gottes offen in Zweifel zog und die Verkündigung des Evangeliums durch politische Meinungen und ethische Vorlesungen ersetzte, ging der christliche Glaube zurück. Jemand hat einmal gesagt: “Atheismus bedeutet nicht, sich auf den Roten Platz in Moskau zu stellen, die geballte Hand zum Himmel zu stecken und zu rufen: ‚Es gibt keinen Gott!‘ – Um Atheist zu sein, muss man einfach so leben, als gäbe es keinen Gott.“ Dieser “gelebte Atheismus“ wurde bei vielen Christen in der westlichen Welt, die sich nie offen von der Heiligen Schrift als dem Wort Gottes distanzierten, in den letzten Jahrzehnten immer “normaler“. Dadurch wurde aber der Rückgang des christlichen Glaubens nach meiner Überzeugung noch stärker beschleunigt, als es alle “Entmythologisierer“ zusammen je gekonnt hätten. Denn, welcher Gott suchende Mensch wird sich bei seiner Suche schon an Menschen wenden, die sich zwar als “Christen“ bezeichnen und vielleicht auch viel von “ihrer Kirche“ reden, in deren Alltagsleben jedoch nichts von den praktischen Auswirkungen dieses Glaubens zu sehen ist? Ein solches “Glaubenszeugnis“, das sich in frommen Floskeln und einem netten, sozialen Miteinander zwei oder dreimal pro Woche ergeht, hat keine geistliche, göttliche Kraft. Der Apostel Paulus warnt seinen Mitarbeiter Timotheus vor einem solchen “Christentum“ genauso, wie vor den offenkundigen, gegen den christlichen Glauben gerichteten Irrlehren:
“Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht (od.: eine äußere Form von Frömmigkeit/Gottseligkeit), deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab!“
Ein Mensch mag vor jedem Essen treu ein “Tischgebet“ sprechen, doch wo er dem Wort Christi nicht folgt und bereit ist, “sein Brot mit den Hungrigen zu teilen“, bleibt dies nichts als äußerliche, kraftlose Frömmigkeit. Ob unser Glaube wirklich aus Gott ist, ob er wirklich von der Kraft des Heiligen Geistes gespeist wird, zeigt sich darin, wie wir unseren Glauben im Alltag ganz praktisch ausleben:
“Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot.„
Nein, wenn wir ehrlich sind, dann wissen wir, dass der Rückgang des christlichen Glaubens im Kern nicht auf die “demographischen Veränderungen“ oder die neuen Herausforderungen unserer Zeit, zurückgeführt werden kann. Der Rückgang des christlichen Glaubens in der westlichen Welt hat seinen Grund in einem “Christentum“, das die Heilige Schrift nicht mehr als das Wort Gottes anerkennt und in einem “Christentum“, das sich in frommen Floskeln und in frommen Aktionen ergeht, dabei aber die lebensverändernde Kraft des Glaubens durch das eigene Leben verleugnet.
Es ist hier weder Zeit noch Raum, diesen Punkt weiter auszuführen. Denjenigen, die diese Aussage nachprüfen / diesen Gedanken weiter nachgehen wollen, möchte ich folgende Bücher empfehlen: Alvin J. Schmidt: “Wie das Christentum die Welt veränderte“: Klick!, Peter Masters: „KraftWort“: Klick! und Francis Schaeffer: „Die große Anpassung“: Klick!
Am Ende doch nur eine “kleine Herde“?
Der eine oder andere mag nach dieser Analyse nun sagen: “Eigentlich ist es doch egal, warum der christliche Glaube in der westlichen Welt schwindet. Fakt ist, dass er schwindet und muss das nicht vielleicht sogar so sein? Spricht der Herr Jesus Christus nicht von einer ‚kleinen Herde‘?“
Ja, es stimmt, der Herr Jesus Christus bezeichnet die Gläubigen als “kleine Herde“ (Lukas 12, 32). Doch bedeutet das, dass die christliche Gemeinschaft an Größe verliert und irgendwann verschwindet? Nein, die Zusage des Herrn in Lukas 12, 32 sagt lediglich aus, dass, obwohl die christliche Gemeinschaft in dieser Welt niemals die Mehrheit stellen wird, sie doch von Gott mit dem Reich Gottes beschenkt werden wird. Wer Lukas 12, 32 zitiert, um damit den Rückgang des Christentums zu sanktionieren, liegt aus zwei Gründen daneben:
Zum einen sprach der Herr Jesus Christus diese Worte im Zusammenhang mit einer Belehrung darüber, wie Gläubige mit Sorgen umgehen sollen. Lukas 12, 32 steht also in keinerlei Zusammenhang mit der Evangeliumsverkündigung, dem Missionsbefehl oder Fragen bzgl. des Gemeindewachstums. Zum anderen wurden diese Worte gesprochen, lange bevor es zu der größten Ausbreitung des christlichen Glaubens in dieser Welt kam. Lukas 12, 32 kann sich also nicht auf Fragen bzgl. der Ausbreitung bzw. des Rückgangs des christlichen Glaubens in dieser Welt beziehen.
Im Gegenteil – in Offenbarung 7, 9 ff. wird uns gezeigt, dass am Ende der Zeit eine unzählbar große Anzahl von Menschen Gott preisen wird, weil sie durch Jesus Christus Erlösung empfangen hat:
“Nach diesem sah ich: Und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen. Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!“
Predigen – wie Gott es will
Es ist also bis zum Ende der Gnadenzeit Gottes ausgesprochener Wille, Menschen zu erlösen und der Herr Jesus Christus hat aus diesem Grund jeden Seiner Jünger, jeden Gläubigen, beauftragt, Sein Evangelium zu verbreiten:
“Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“
Diesen Auftrag hat der Herr Jesus Christus bis heute nicht zurück genommen. Wir kommen ihm nach, wenn wir Gottes Wort in der Weise verkündigen, wie der Apostel Paulus es seinem Mitarbeiter Timotheus aufträgt:
“Ich bezeuge eindringlich vor Gott und Christus Jesus, der Lebende und Tote richten wird, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich: Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre! Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt;und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden. Du aber sei nüchtern in allem, ertrage Leid, tu das Werk eines Evangelisten, vollbringe deinen Dienst!
Predige das Wort! Timotheus soll keinen anderen Predigtinhalt kennen, als das Wort Gottes! Er soll nicht über das Wort predigen, er soll auch nicht irgendwelche “frommen Geschichtchen“ um das Wort Gottes herum erzählen, nein, er soll das Wort Gottes predigen, das Wort Gottes selbst auslegen. Das mag nicht bei allen seinen Zuhörern “gut ankommen“, doch davon darf sich Timotheus nicht abschrecken lassen. Denn rettender, erlösender Glaube entsteht nicht durch fromme Geschichten, Zitate “alter“ oder auch “neuer Gottesmänner“, rettender, erlösender, zu Gott führender Glaube entsteht einzig und allein aus der Predigt des Wortes Gottes.
Denn mit diesem, Seinem Wort hat der Herr Jesus Christus Selbst Seine göttliche Kraft verbunden:
“Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.“
Kein menschliches Wort, keine fromme Geschichte, nichts hat diese göttliche Kraft – nur das Wort Gottes Selbst. Wo wir darum am Wort Gottes Abstriche machen, es in Zweifel ziehen, es unserer menschlichen Erfahrung unterordnen, seine Auslegung durch frommen Geschichten oder ethische Essays ersetzen, da müssen wir uns nicht wundern, dass bei den Zuhörern kein Glaube entsteht und die lebensverändernde Kraft Gottes nicht sichtbar wird.
Der Herr Jesus Christus hat sich selbst auf das Engste mit dem Wort Gottes verbunden:
“Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“
“Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. Und seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen; und er trug einen Namen geschrieben, den niemand kannte als er selbst.Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war, und sein Name ist: Das Wort Gottes. Und ihm folgte das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinem Leinen. Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen, und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.„
Wir predigen nur dann den Herrn Jesus Christus und stellen Ihn nur dann in den Mittelpunkt unseres Lebens, wenn wir Sein Wort verkündigen – ohne Zusätze und ohne Abstriche. Wo das getan wird, da wird Gott sich mit Seiner Kraft und mit Seinem Segen zu dieser Verkündigung stellen und da werden – auch heute und selbst in unserer westlichen Welt mit ihren “demographischen Gegebenheiten“ – Menschen zum rettenden Glauben an Gott finden und Gläubige neu gestärkt werden.