Translation here.
„Tatort“ Jugendkreis. Es ist „LzL“-Time. („LzL“ steht für „Lizenz zum Löchern“. „LzL“-Time ist ein regelmäßiger Abend, an dem die Jugendlichen alle ihre Fragen loswerden können. Ein Abend bei Obst, Knabbereien und Getränken, aber ohne irgendein „Programm“.) Die ersten Knabbereien sind vertilgt, Tee wird aufgefüllt und schon geht es los mit den Fragen: „Wie ist das eigentlich mit der Ehe zwischen Christen und Nicht-Christen?“, „Hat Mose wirklich die fünf Bücher Mose geschrieben?“ , „Ist die Bibel frauenfeindlich?“, „Ist das Buch Jesaja wirklich nur von einem Propheten geschrieben worden oder gab es da mehrere Autoren?“ („Wer ist Jesaja und wenn ja, wieviele?“ 😉 ), „Wie war das mit den Dinosauriern?“, „Ist der Gott des Alten Testaments auch wirklich der Gott des Neuen Testaments?“ – alles Fragen, die mich nicht „vom Hocker reißen“, weil sie mir in fast 30 Jahren Christsein schon unzählige Male begegnet sind. Aber dann passiert es. Eine Frage trifft mich völlig unvorbereitet. Mein jugendliches Gegenüber nimmt mich ins Visier, schaut mich etwas grimmig an und fragt vorwurfsvoll: „Warum hatten es die Israeliten eigentlich besser als wir?!“ Ich muss wohl sehr verwundert geschaut haben, als ich nachfragte: „Was meinst du damit, dass die Israeliten es besser hatten?!“ Denn mein Gegenüber erklärt mit Nachdruck: „Na, dauernd machen die im Alten Testament irgendwelche schlimmen Sachen, aber nie müssen die um Vergebung bitten und Buße tun – so wie wir!“ Ah, langsam klingelt’s. Da hat jemand in der Kinderstunde oder in der Sonntagsschule lauter tolle Geschichten aus dem Alten Testament gehört, aber ganz offensichtlich ohne Bezug zum Neuen Testament. Also sprechen wir darüber, dass natürlich auch die Menschen zur Zeit des Alten Testaments Sündenvergebung brauchten. Wir sprechen über David, an dessen Beispiel dies ganz deutlich wird (vgl. 2. Samuel 11 + 12; Psalm 51). Wir sprechen über die vielen Opfer, die alle ein prophetischer Hinweis auf das eine, große und vollkommene Opfer des Sohnes Gottes waren (Hebräer 9, 11 – 13; 10, 1 – 22; Kolosser 2, 17). Wir sprechen darüber, dass man auch zur Zeit des Alten Testaments genauso seine Sünden bereuen und glauben musste. Am Leben Abrahams können wir das nachvollziehen (Römer 3 + 4). Mein Gegenüber entspannt sich sichtlich und meint ganz erleichtert: „Dann ist Gott also doch gerecht!“ Ja, Gott ist gerecht, bei ihm gibt es keine (Glaubens-)Klassengesellschaft (Galater 3, 28). Gott ist gerecht und Er macht gerecht:
„Doch jetzt ist die Gerechtigkeit Gottes sichtbar geworden, und zwar unabhängig vom Gesetz, aber in Übereinstimmung mit dem Gesetz und den Worten der Propheten. Es ist die Gerechtigkeit Gottes, die durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt wird und allen zugute kommt, die glauben. Da ist kein Unterschied zwischen Jude und Nichtjude, denn alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Doch werden sie allein durch seine Gnade ohne eigene Leistung gerecht gesprochen, und zwar aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.
Ihn hat Gott zu einem Sühneplatz gemacht, der für alle zugänglich ist. Durch sein vergossenes Blut ist die Sühne vollzogen worden, und durch den Glauben kommt sie allen zugute. So hat Gott auch den Beweis erbracht, dass er gerecht gehandelt hatte, obwohl er die bis dahin begangenen Sünden der Menschen ungestraft ließ. Und heute beweist er seine Gerechtigkeit dadurch, dass er den für gerecht erklärt, der aus dem Glauben an Jesus lebt.″
(Römer 3, 21 – 26, NeÜ)
Gute story!
Die besten stories schreibt eben das Leben 😉
Ich finde ja das Format klasse. Und das die Jugendlichen offen alle Fragen stellen, die ihnen auf dem Herzen liegen, ist auch nicht selbstverständlich.
Danke für die Motivation etwas ähnliches selbst starten zu wollen.