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In regelmäßigen Abständen werden wir als Christen mit neuen Bewegungen und Lehren konfrontiert. Wie ich in einem früheren Artikel ausgeführt habe, ist es die uns von Gott verordnete Aufgabe, alle Dinge/Lehren, die uns begegnen, am Maßstab des Wortes Gottes, der Heiligen Schrift zu prüfen.
Gott Selbst fordert uns in Seinem Wort auf ALLES, wirklich ALLES zu prüfen:
„Prüft aber alles und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt.“
(1. Thessalonicher 5, 21 – 22)
„Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.“
„… indem ihr prüfet, was dem Herrn wohlgefällig ist.“
Der Maßstab für die Überprüfung von z.B. neuen Bewegungen, so genannten „Manifestationen“ und Lehren kann kein menschlicher Maßstab sein.
„Der Maßstab aller Dinge“
Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio
Von vielen Gläubige höre ich in solchen Situationen immer wieder: „Aber ich habe mich dort sehr wohl gefühlt.“, „Ich habe dort Gottes Gegenwart gespürt!“, „Ich habe empfunden, dass Gott da war!“. Aus solchen und ähnlichen Empfindungen schließen sie dann, dass diese oder jene Sache „von Gott“ sei.
Aber was sagt die Heilige Schrift? Nirgendwo in der Bibel lesen wir, dass unsere Empfindungen oder Gefühle der Maßstab zur Überprüfung von neuen Bewegungen, Lehren etc. geeignet sind oder dazu eingesetzt werden sollen. Das kann auch gar nicht sein, denn unsere menschlichen Gefühle sind ständigen Veränderungen und Schwankungen unterworfen. Viele kennen sicherlich das Sprichwort: „Von himmelhoch jauchzend bis zum Tode betrübt – so hat er sich gefühlt!“ Unsere Gefühle können von vielen Faktoren beeinflusst werden, z. B. von unserem kulturellen Umfeld, unserer Erziehung, den Informationen, die wir über einen Sachverhalt haben oder nicht haben und auch genetische Faktoren können auf Stimmungen und Stimmungsschwankungen Einfluss ausüben.
Wie schnell sich unsere Gefühle verändern können, wird am Beispiel von Königs David deutlich: Psalm 13 gibt uns ein deutliches Bild von den Stimmungsschwankungen, denen er unterworfen war. In Psalm 13, 1 – 2 heißt es:
„Bis wann, Jahwe, willst du meiner vergessen immerdar? Bis wann willst du dein Angesicht vor mir verbergen?
Bis wann soll ich Ratschläge hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen bei Tage? Bis wann soll sich mein Feind über mich erheben?“
und wenige Verse hat sich die „Gefühlslage“ deutlich verändert:
“ … daß mein Feind nicht sagen kann: »Ich habe ihn überwältigt«, und meine Widersacher nicht frohlocken, weil ich wanke!
Ich aber vertraue auf deine Gnade; mein Herz soll frohlocken in deinem Heil. Ich will dem HERRN singen, weil er mir wohlgetan hat!“
John MacArthur hat diesen Psalm zu recht in drei Abschnitte geteilt. Er schreibt (vgl. MacArthur-Studienbibel, Kommentar zu Psalm 13, CLV Bielefeld) :
„Psalm 13 beginnt mit einer weiteren Klage, bei der David mit der viermaligen Frage herausplatzt: ‚Wie lange noch?‘ Doch David wechselt innerhalb 6 kurzer Verse radikal von innerer Aufgewühltheit zu innerem Frieden und zwar über die Stufen von drei verschiedenen Haltungen:
1. Unter dem ‚Meeresspiegel‘: Ausdruck von Verzweiflung (Verse 2-3)
2. Auf dem ‚Meeresspiegel‘: Ausdruck von Sehnsucht (Verse 4-5) und
3. Auf dem ‚Berggipfel‘: der erhabene Ausdruck von Freude (Verse 5-6)„
Abgesehen von der Tatsache, dass unsere menschlichen Gefühle als Prüfungsmaßstab nicht taugen, weil sie ständigen Schwankungen unterworfen sind, kommt hinzu, dass nicht alle Menschen bei ein und derselben Sache die gleichen Gefühle haben bzw. haben müssen. Ich erlebe es immer wieder, dass mir ein Gläubiger erzählt, er habe sich in einer Veranstaltung „sehr, sehr wohl gefühlt“ und „die Gegenwart Gottes gespürt“, ein anderer Christ, der ebenfalls bei dieser Veranstaltung anwesend war, sagt mir jedoch: „Naja, ich habe es gar nicht als so positiv gefunden, die Atmosphäre war so unruhig, dass ich mich gar nicht auf Gott und sein Wort konzentrieren konnte!“ Wer von den beiden hat nun recht? Halten wir fest:
- Nirgendwo in der Heiligen Schrift werden menschliche Gefühle als Prüfungsmaßstab für Lehren etc. bezeichnet;
- Gefühle, so wichtig und wertvoll sie als Teil unseres von Gott geschaffenen Wesens sind, sind Schwankungen unterworfen. Sie können uns täuschen und taugen damit nicht zum Prüfungsmaßstab von Lehren etc.
„Bücherwürmer“
Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio
In der Apostelgeschichte wird uns die einzig zuverlässige Art und Weise des Prüfens einer neuen Bewegung und/oder Lehren aufgezeigt. Dort heißt es:
„Die Brüder aber schickten sogleich während der Nacht Paulus und Silas nach Beröa, wo sie sich nach ihrer Ankunft in die Synagoge der Juden begaben.
Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte.“
(Apostelgeschichte 17, 10 – 11)
Paulus und Silas stellten, als sie nach Beröa kamen, für die dort lebenden Juden eine neue geistliche Bewegung dar. Auch ihre Lehre war auf den ersten Blick „neu“. Gottes Wort macht deutlich, dass diese Juden in Gottes Sinn auf die neue geistliche Bewegung reagierten: Sie hörten sich das, was Paulus und Silas zu sagen hatten, bereitwillig an, lehnten die zwei Männer und ihre Botschaft also nicht von vorn herein ab. Aber sie ließen sich nicht von Gefühlen und Empfindungen leiten. Wir lesen auch nicht, dass sie sich von irgendwelchen Titeln (z.B. „Rabbi Paulus“, „ausgebildet unter dem großen Rabbi Gamaliel“ etc.) hätten beeindrucken lassen. Diese Juden taten das, was ihnen Gottes Wort gebot (vgl. z. B. Jesaja 34, 16): Sie forschten in den Schriften des Alten Testaments ob die Verkündigung der beiden Männer damit in Übereinstimmung war. Als Folge davon
“ … wurden denn auch viele von ihnen gläubig, auch von den angesehenen griechischen Frauen und Männern nicht wenige.“
Das Wort Gottes ist der einzige, der unfehlbare Maßstab, an dem wir alle Bewegungen und Lehren, die uns begegnen, messen können. Jemand hat einmal behauptet, das Wort „Kritik“ stünde nicht in der Bibel und darum sollten auch wir nicht kritisieren. Eine solche Aussage kann nur auf einen sehr oberflächlichen Umgang mit der Heiligen Schrift zurückgeführt werden. Das griechische Wort, von welchem sich unser deutsches Wort „Kritiker“ (und dementsprechend auch das Wort „Kritik“ ableitet, findet sich sehr wohl in der Bibel und zwar in Hebräer 4, 12:
„Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler (oder: Richter, griech: „kritikos“) der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;“
Die Aussage von Hebräer 4, 12 ist deutlich: Allein Gottes Wort ist der rechte Beurteiler/Richter/Kritiker einer Bewegung/Lehre denn allein Gottes Wort beurteilt auch „Gedanken und Gesinnungen des Herzens“. Darum sollten wir als Christen unsere Beurteilung einer Sache immer auf den Fakten des Wortes Gottes gründen und unsere Emotionen, soweit wie möglich, daraus heraus halten.
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