Notizen zur Offenbarung (11)


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Siehe Vorbemerkung in Teil 1: Klick!
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Offenbarung 1, 9:

„Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Drangsal und dem Königtum und dem Ausharren in Jesus, war auf der Insel, genannt Patmos, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen.“

* „Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse ….“ Mit diesem Vers findet ein Wechsel in der Person dessen statt, der sich an den Leser wendet. Jetzt spricht Johannes und er stellt sich uns und den Versammlungen, an die er schreibt, in einer ganz besonderen Weise vor, nämlich als unser „Bruder und Mitgenosse an der Drangsal …“ Wie bemerkenswert! Der Apostel, der die Offenbarung des Herrn Jesus über die Zukunft empfängt und berufen ist, das letzte Buch der Bibel zu schreiben, stellt sich nicht als „Apostel“ oder „Prophet“ vor, sondern als „Bruder und Mitgenosse“. Er pocht nicht auf einen Titel oder „Amtsbonus“, wie es die vielen falschen „Apostel“ und Propheten“ (2. Korinther 11, 11 – 15; 2. Petrus 1, 1 – 2; Matthäus 24, 11), die in der Kirchengeschichte aufgetreten sind und noch heute auftreten, tun¹. Nein, Johannes versteht sich als Glied am Leib Christi und als solches leidet er mit all‘ den Gläubigen mit, die leiden müssen (vgl. 1. Korinther 12, 26). Genauso bescheiden tritt Johannes auch auf, wenn er in seinem Evangelium auf sich selbst Bezug nimmt (Johannes 19, 35; Johannes 21, 24) und wenn er an die Versammlungen schreibt (vgl. 2. Johannes 1 3 Johannes 1).

* „euer (…) Mitgenosse in der Drangsal und dem Königtum und dem Ausharren in Jesus“: Drei Dinge sind es, die Johannes mit den anderen Gläubigen teilt:

** „… in der Drangsal …“: Hiermit ist nicht die „große Drangsal“ oder die „große Trübsal“  wie sie z.B. in Jeremia 30, 7  und vielen anderen  Stellen beschrieben wird². Diese „große Drangsal/Trübsal“, die die Heilige Schrift auch als den „Tag des Herrn“ bezeichnet, wird Christen nicht betreffen (vgl. 1. Thessalonicher 1, 10; Römer 2, 5 – 11). Ich habe dies in dem Artikel „Der Tag des Herrn“  ausführlich dargelegt. Wenn Johannes hier von  der „Drangsal/Trübsal“ spricht, so meint er damit die Drangsal/Trübsal die untrennbar mit dem Eingehen in das Reich Gottes verbunden  ist. Aus diesem Grund führt er auch als zweiten Punkt der Teilhabe  „das Königtum“  an, womit das Reich Gottes gemeint ist. Es geht bei dieser Drangsal/Trübsal um die Beschwernisse, die jeder Christ, jeder Jünger des Herrn Jesus Christus, tragen muss, weil sie mit dem Reich Gottes und dem Zeugnis für Jesus Christus verbunden sind (vgl. Apostelgeschichte 14, 22; 2. Thessalonicher 1, 5 – 7; Philipper 1, 28).  Die Leiden, die Christen um des Reiches Gottes willen auch heute erdulden müssen, sind vielfältig und ganz unterschiedlich. In vielen Ländern dieser Erde gibt es eine aktive Christenverfolgung (siehe dazu z.B. den Verfolgungsindex 2011 von Open Doors: Klick!). Dort steht das Bekenntnis zum christlichen Glauben auch heute noch unter Strafe, in manchen Ländern wird die Bekehrung zu Jesus Christus sogar mit der Todesstrafe geahndet. Aber auch in Ländern, in denen Religions- und Meinungsfreiheit herrscht, erfahren Christen, wenn sie ihren Glauben ernst nehmen und entsprechend leben Spott, Ablehnung und Ausgrenzung.  Wie auch immer die Beschwernisse aussehen mögen, die wir um unseres Glaubens  an bzw. des Bekenntnisses zu dem Herrn Jesus erleben, sie sind untrennbar mit dem Reich Gottes verbunden (vgl. Johannes 16, 33; Apostelgeschichte 14, 22; 1. Thessalonicher 3, 3; Römer 8, 17; 2.  Timotheus . 2, 11 – 132. Timotheus 3, 12) und sie betreffen – auf die eine oder andere Weise – alle Christen (vgl. 1. Petrus 5, 8 – 9).

** „… an dem Königtum …“: Um in das Reich Gottes eingehen zu können, muss man von neuem geboren werden (Johannes 3, 1 – 6). Diese geistliche Neugeburt geschieht durch den Heiligen Geist, wenn ein Mensch seine Sünden bekennt, bereut und  und  die Vergebung in Jesus Christus annimmt³. Alle Gläubigen haben durch diese Neugeburt Anteil am Reich Gottes. Dieses Reich, das Gott Selbst ohne menschliches Zutun errichtet, besteht in seiner unsichtbaren Gestalt seitdem der Herr Jesus Christus auf dieser Erde war und Menschen zum Glauben an Ihn als ihren Herrn und Heiland gefunden haben  (Lukas 17, 21). So besteht das Reich Gottes auch heute schon in den Herzen jener, die die Herrschaft Jesu Christus anerkennen.  Im Anschluss an das zweite Kommen Christi wird Er  Sein Reich auch buchstäblich auf dieser Erde aufrichten (Sacharja 14, 9; Daniel 7, 14). Die  Gläubigen werden im Reich Gottes als Könige und Priester Christus dienen (vgl. Lukas 12, 32; Lukas 22, 28 – 301. Thessalonicher 2, 12; 2. Thessalonicher 1, 5; Offenbarung 20, 6).

** „… dem Ausharren in Jesus …“: Erst mit dem Kommen des Reiches Gottes werden die Trübsale, durch die die Gläubigen in dieser Welt gehen müssen, beendet sein. Bis dahin gilt es in Treue zu Gott auszuharren. Auch in diesem Ausharren sind alle Gläubigen verbunden. Es gibt keinen Gläubigen, ob es sich  dabei um einen Apostel wie Johannes oder um einen völlig unbekannten Bruder / eine völlig unbekannte Schwester handelt, der nicht im Warten  auf das Reich Gottes ausharren müsste (Jakobus 5, 7 – 11):

„So geduldet euch nun, ihr Brüder, bis zur Wiederkunft des Herrn! Siehe, der Landmann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und geduldet sich ihretwegen, bis sie den Früh und Spätregen empfangen hat. Geduldet auch ihr euch, stärket eure Herzen; denn die Wiederkunft des Herrn ist nahe!  Seufzet nicht widereinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet; siehe, der Richter steht vor der Tür! Nehmet, Brüder, zum Vorbild des Unrechtleidens und der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben. Siehe, wir preisen die selig, welche ausgeharrt haben. Von Hiobs Geduld habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen; denn der Herr ist voll Mitleid und Erbarmen.“

Aber dieses Ausharren ist mehr als ein pures „Durchhalten“, es ist, wie Johannes sagt, „Ausharren in Jesus“. In allen Bedrängnissen, die wir um des Reiches Gottes willen erdulden müssen, dürfen und können wir uns in dem Herrn Jesus Christus geboren wissen (Matthäus 5, 11 – 12; 1. Petrus 3, 14 – 17;   1. Petrus 4, 12 – 14). Aus Ihm, dem Herrn Jesus Christus, Seinem Wort und Seinem Heiligen Geist, wird uns auch alle Kraft zufließen, die wir zum Reich Gottes zum Ausharren nötig haben (Hebräer 2, 8; Hebräer 4, 14 – 16; 1. Petrus 2, 21 2. Korinther 12, 9 Apostelgeschichte 1, 8).

Fußnoten:

¹= vgl. dazu den Artikel „Zwei Arten von Predigern“
²= vgl. z.B.: 5. Mose 4, 30; 5. Mose 32, 35Jeremia 30, 7; Jesaja 61, 2; Jesaja 26, 20; Jesaja 28, 15 + 18; Jesaja 28, 21Jesaja 34, 8; Daniel 9, 27Daniel 11, 36Daniel 12, 1Obadja 12 – 14;   Zephania 1, 15 – 16; Amos 5, 18 + 20; Joel 2, 2; 1. Thessalonicher 1, 10;  1. Thessalonicher 5, 2 + 9; Offenbarung 3, 10; Offenbarung 6, 16 – 17; Offenbarung 11, 18; Offenbarung 14, 10 + 19; Offenbarung 15, 1 + 7; Offenbarung 16, 1;
³= vgl. „Was heißt es, Christ zu sein?“, „Fragen und Antworten zur Wiedergeburt“ (1), „Fragen und Antworten zur Wiedergeburt“ (2)

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