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Offenbarung 1, 4:
„Johannes den sieben Versammlungen, die in Asien sind:
Gnade euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt,
und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind …“
* „den sieben Versammlungen, die in Asien sind“: Diese sieben Versammlungen (= Gemeinden) werden später einzelnen aufgezählt und angesprochen, siehe Offenbarung Kapitel 2. Wir werden dort detailliert auf sie eingehen.
* „von dem, der da ist und der da war und der da kommt“: Es ist ein starker Anklang an die Aussage von 2. Mose 3, 14 ff. herauszuhören, wo Gott sich dem Volk Israel als der ewig Seiende offenbart: „Ich bin, der ich bin“. Hier jedoch werden nicht Israeliten angesprochen, sondern Gläubige aus Israel und aus den Nationen und diesen offenbart sich Gott als „der, der da ist und der da war und der da kommt“. Es ist ein und derselbe Gott. Er war da und hat Israel getragen und geleitet. Er ist jetzt da und bewahrt und leitet die Gläubigen aus Israel und den Nationen, Er wird kommen, um sie zu sich zu nehmen, die Erde zu richten. und zu erneuern. Indem uns Gott auf diese Weise vorgestellt wird, wird auch unterstrichen, dass es keinen Unterschied zwischen dem Gott des AT und des NT gibt.
* „und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind“: Diese Aussage erscheint auf den ersten Blick schwer verständlich. Einige Kommentatoren haben vorgeschlagen, in den „sieben Geistern“ Engel zu sehen. Sie verweisen bei dieser Auslegung zum einen auf Hebräer 7, 14, wo Engel als „dienstbare Geister“ bezeichnet werden, dann auf Offenbarung 8, 2, wo von den sieben Engeln mit sieben Posaunen die Rede ist. Außerdem wird häufig auf eine jüdische Tradition verwiesen, nach der man davon ausging, dass sieben Engel um den Thron Gottes stünden. Ich halte die Gleichsetzung der „sieben Geister Gottes“ mit Engeln für nicht überzeugend. Wenige Sätze zuvor ist die Rede von einem Engel, durch den Johannes die Offenbarung überbracht wird. Warum sollte dann hier ohne eine zwingende Notwendigkeit ein anderer Begriff für Engel benutzt werden? ich glaube, dass die Antwort in Jesaja 11, 2 liegt, wo uns der Heilige Geist in seiner siebenfachen Vollkommenheit vorgestellt wird : als Geist des Herrn, der Weisheit, des Verständnisses, des Rates, der Stärke, der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Wir können hier einen Vergleich zur „Frucht des Geistes“ ziehen, wie sie uns in Galater 5, 22 vorgestellt wird. Dort werden uns neun Facetten dieser Frucht gezeigt: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit. Diese Eigenschaften werden oft als „Früchte“ des Geistes bezeichnet. Aber der Begriff „Früchte“ ist falsch und entspringt einem oberflächlichen Umgang mit dem biblischen Text. Alle neun genannten Eigenschaften bilden die eine „Frucht des Geistes“. Zum besseren Verständnis ist von einigen Kommentatoren das Bild einer Orange gebraucht worden: Die Orangenfrucht besteht aus einer Anzahl Spalten, ist jedoch trotzdem nur eine Frucht. So gibt es auch nur eine Frucht des Geistes, diese hat jedoch neun Facetten. Es gibt nur einen Geist Gottes (Epheser 4, 4), dessen siebenfache Vollkommenheit Jesaja 11, 2 beschreibt (vgl. auch: Offenbarung 3, 1; Offenbarung 4, 5; Offenbarung 5, 6) und auf die hier in Offenbarung 1, 4 Bezug genommen wird.