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Vorbemerkung
Mit diesem Beitrag beginne ich eine Reihe, die genau das ist, was ihr Titel aussagt: „Notizen zur Offenbarung“, keine „Artikel oder Kommentare zur Offenbarung“. Diese Notizen entstanden im Vorfeld eines Seminars zur Offenbarung, wobei die einzelnen Einheiten mehr einen auferbauenden Charakter aufwiesen.
Die lebendige Hoffnung
* 1. Korinther 16, 22b: „Maran atha“ – „Unser Herr kommt“ (Gruß der ersten Christen, vgl. Offenbarung 22, 20)
* Christen sind „wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung“: 1. Petrus 1, 3
* Die christliche Hoffnung: Auferstehung und/oder Entrückung: 1. Thessalonicher 4, 13 – 18
* „So ermuntert nun einander mit diesen Worten“ – Nur hier und nur bzgl. dieser Hoffnung wird im Neuen Testament gesagt, dass Christen „einander mit diesen Worten ermutigen“ sollen.
* „Letzte Zeit“ eine Zeit der Dunkelheit, aber auch des Lichts – vgl. z. B. Jesaja 21, 11; Sacharja 14, 7; 2. Petrus 1, 19; Offenbarung 22, 16.
Offenbarung 1, 1:
„Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muß; und durch seinen Engel sendend, hat er es seinem Knechte Johannes gezeigt …“
* „Offenbarung“ – keine Verschlussache
* Offenbarung, grch.: „Ἀποκάλυψις“ (apokalypsis) – ein Vorhang/Schleier wird zur Seite gezogen (vgl. Theater) und etwas, das zuvor verborgen war, wird sichtbar.
* Es geht nicht um „Weltuntergang“, sondern um „Weltneuanfang“, vgl. Offenbarung 21, 5
* „Offenbarung Jesu Christi“: nicht: Offenbarung des Johannes!
* „Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab“: Der Herr Jesus empfing sie von Gott, Seinem Vater. Vgl. dazu auch: Johannes 5, 19 – 20; Johannes 7, 16; Johannes 8,29; Johannes 12, 49; Gott allein ist die Quelle aller Weisheit und Er allein vermag Verborgenes zu offenbaren, vgl. Daniel 2, 21/22; Daniel 2, 28 – 29; 5. Mose 29, 29.
* „seinen Knechten“, grch. „δούλῳ“ (doulo) = Sklaven. Christen werden im Neuen Testament sehr oft als „Knechte/Slaven“ Gottes bezeichnet, vgl. Offenbarung 22, 3; Römer 1, 1; Galater 1, 10; Philipper 1, 1. Diese Dinge werden nicht „einfach mal so“ irgendwelchen Menschen geoffenbart, sondern den „Knechten Jesu Christi“, d.h. den Gläubigen. Denn zum Verständnis der Dinge Gottes ist der Heilige Geist notwendig, den der Gläubige empfängt, wenn er von neuem geboren wird, vgl. Johannes 3, 1 – 6; 1. Korinther 2, 14 – 16.
* „was (für Dinge) bald geschehen müssen“: – nicht alles, was sich irgendwie in der Zeit nach Johannes ereignen würde, sondern Dinge, die für die Knechte Christi, d.h. die Gläubigen, von Bedeutung sind.
* „δεῖ“ – Notwendigkeit/ ein Muss! Diese Dinge müssen geschehen, weil sie im Ratschluss Gottes so vorgesehen sind, vgl. das Wort z. B. auch in Johannes 3, 14; Johannes 20, 9.
* „bald“: grch. „ἐν τάχει“: kann auch „schnell“, „in Eile“ oder „in Kürze“ bedeuten, ist aber hier unwahrscheinlich. Vgl. dazu den Begriff in Lukas 18, 8 wo „ἐν τάχει“ – im Gegensatz zu „lange hinziehen“ steht.
* Fast 2000 Jahre ist das nicht zu lange für die Aussage „Ich komme bald“? Wenn man es aus der Perspektive des Menschen betrachtet sicherlich, aber hier in Offenbarung 1, 1 spricht Gott. Aus Seiner Perspektive sind 2000 Jahre eine „kurze Zeit“, vgl. Psalm 90, 4; 2. Petrus 3, 8.
* „durch einen Engel“ : Im Alten wie im Neuen Testament überbrachten Engel häufig Botschaften Gottes, vgl. dazu Lukas 1 (Zachäus), Lukas 2 (Maria), Lukas 2 (die Hirten), Matthäus 2, 13 (Joseph, Aufforderung nach Ägypten zu fliehen), Matthäus 2, 19 (Joseph, Aufforderung zur Rückkehr nach Israel). Aber: Heute sendet Gott keine Botschaften mehr durch Engel. Ganz im Gegenteil: Wir werden vor Engeln gewarnt, die „neue heilige Schriften“ überbringen wollen (Galater 1, 6 – 9 – zweimal: „der sei verflucht“!). Beispiele für Religionen, die ihre Lehre bzw. „neue/andere Evangelien“ nach dem Abschluss des biblischen Kanons von Engeln empfangen haben wollen, sind der Islam und die Mormonen. Aber: Die Offenbarung Gottes ist mit dem Tod des letzten Jüngers und Apostels des Herrn abgeschlossen worden. Siehe Hebräer 1, 1 „zuletzt hat Gott durch seinen Sohn zu uns gesprochen“. Für die Zeit nach dem Kommen des Herrn Jesus wird keine „weiterführende“, „spätere“ oder gar „ergänzende“ Offenbarung angekündigt. Kolosser 1, 18: „In ihm wohnte die Fülle der Gottheit leibhaftig“: Alles was vor Ihm war, war unvollkommen und alles, was nach Ihm mit einem ähnlichen Anspruch kommt, ist überflüssig. Wir haben die Fülle Gottes in Seinem Sohn. Mehr als die „Fülle“ kann und wird es nicht geben. Kolosser 1, 25: Die abschließende Offenbarung/Lehre bzgl. der Versammlung (= Gemeinde/Kirche) war dem Apostel Paulus anvertraut worden. Mit der „Offenbarung Jesu Christi“ die der Apostel Johannes empfing, war der Kanon der Heiligen Schrift dann vollständig. Daher muss jede darüber hinaus gehende und jede von angeblichen Engeln kommunizierte Lehre strikt abgelehnt werden.
* „Johannes kundgetan“ – der Apostel Jesu, der auch Autor des Johannesevangeliums und der drei nach ihm benannten Briefe (1. – 3. Johannesbrief) ist; hier jedoch in seinem Dienst als Prophet, vgl. Amos 3, 7.
Ich fand diese Notizen sehr aufschlussreich und sehr hilfreich. Danke.
Lieber JR,
ganz herzlichen Dank für Ihre ermutigende Rückmeldung!